Mongolei  2.4 Umwelt und Naturschutz
Die Waldbestände sind seit den 1960er Jahren aufgrund des Bevölkerungswachstums durch Holzschlag und von Menschen verursachte Waldbrände deutlich reduziert worden. Im Sozialismus wurde eine nicht-nachhaltige Form der Landwirtschaft betrieben, die den Böden schadete. Nach der Wende kam die Gefahr der Überweidung durch die Nomaden hinzu. Durch Überweidung, Landwirtschaft und Entwaldung zusammen sind fast 90% der Fläche der Mongolei von Wüstenbildung bedroht.
In den Städten sind teils noch Kohlekraftwerke ohne Rauchgasreinigung in Betrieb, die damit eine Gesundheitsgefahr darstellen. Auch in den Jurtenquartieren wird vorwiegend mit Holz und Kohle geheizt und gekocht, was ebenfalls zur Luftbelastung beiträgt. Schließlich sind viele veraltete und schlecht gewartete KFZ mit hohem Schadstoffausstoß in Betrieb.
Kleine und große Heizkraftwerke sowjetischer Bauart verschmutzen zusammen mit Textil-, Leder- und Bergbaubetrieben unverhältnismässig große Mengen an Wasser. Weniger als die Hälfte der Abwässer wird gereinigt, zudem meist mit veralteten Anlagen. Die Fließgewässer in der Nähe von größeren Siedlungen sind darum stark belastet, der Fluss Tuul bei Ulaanbaatar etwa enthält mehr als das Zehnfache der zulässigen Schadstoffe.
Die Abfallbewirtschaftung des Landes verfügt nur über eine unzureichende Infrastruktur. Auch in der Bevölkerung ist das Umweltbewusstsein bisher kaum entwickelt. Offizielle und wilde Deponien stellen ein Umweltrisiko dar, zusammen mit dem häufig in die Natur geworfenen Abfall, der auch eine wachsende Zahl von Reisezielen für den Tourismus unattraktiv zu machen beginnt.
Kupfer- und Kohlevorkommen werden bisher vorwiegend im Tagebau abgebaut. Dies führt zu großräumigen Veränderungen der Landschaft mit entsprechenden Folgen für Flora und Fauna. Abraumhalden und Abwässer der Aufbereitungsanlagen weisen zudem einen erhöhten Gehalt an Schwermetallen auf. Eine zusätzliche Gefährdung wird auch von dem geplanten Abbau von Kupfer und Gold in der Wüste Gobi erwartet. Durch das Goldschürfen trocknete bereits der Fluss Ongi aus[1].

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