Myanmar (Burma)  5.1 Gesundheit, Bildung und Soziales
Myanmar ist seit einigen Jahren eines der Länder mit besonders hoher AIDS-Zuwachsrate, was von der Junta lange nicht zugegeben wurde und das Problem verschlimmerte. Ursachen sind vor allem die zum Teil staatlich verdeckt geförderte Prostitution besonders in Rangun (im Wettstreit mit dem touristisch boomenden Bangkok) und die extrem verbreitete, auf Grund leicht zu beschaffender inländischer Stoffe traditionelle Drogensucht, die infolge der gesellschaftlichen Zerrüttung und Aussichtslosigkeit noch gefördert wird, die durch den Jahrzehnte langen Bürgerkrieg und das Fortschritt und individuelle Lebensformen hemmende totalitäre Regime eingetreten ist. Außerdem ist im Staatsbudget für soziale Wohlfahrt und Gesundheit zusammen weniger als ein Zehntel dessen vorgesehen, was für Militär, Polizei und Geheimdienste ausgegeben wird.
Der Bildungssektor ist in Myanmar, das eine ausgesprochene Bildungstradition hat, unter dem Militärregime besonders stark verkümmert. Mehrere Hochschulen wurden vorübergehend oder ganz geschlossen, vor allem aus Angst vor Studentenaufständen und vor der Kritik einer intellektuellen Elite. Lernfreiheit und freie Fächerwahl besteht nicht, dafür ist es möglich gewisse Fächer per Fernkurs zu studieren. Ein großes Problem ist auch, an Bücher zu kommen - so kann beispielsweise jemand, der Medizin studiert, keine Geschichtsbücher ausleihen!
Internationale NGOs, die sich in der AIDS-Aufklärung, im Gesundheits- und Bildungswesen sowie in ländlicher Entwicklungshilfe für die elementarsten Bedürfnisse der Bevölkerung einsetzen, werden in ihrer Arbeit oft mit bürokratischen Schikanen behindert.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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