Myanmar (Burma)  7.2 Außenhandel
Die Handelsbilanz war im Zeitraum 2002/03 bei Importen im Wert von 2,391 Milliarden Euro und Exporten im Wert von 2,185 Milliarden Euro negativ. Wichtigste Exportgüter sind Erdgas sowie land- und forstwirtschaftliche Erzeugnisse, während die Importe zu einem großen Teil aus Konsumgütern, Halbfertigwaren und Investitionsgütern bestehen. Vergeblich versuchen vornehmlich westliche Staaten, die Militärjunta mit Handelsbeschränkungen zur Vorantreibung der Demokratisierung des Landes zu bewegen. Während sich eine ganze Reihe europäischer und amerikanischer Firmen wegen zu schlechter wirtschaftlicher Aussichten, wegen übertriebener Bürokratie oder der Menschenrechtslage aus Myanmar wieder zurückzogen, expandieren dorthin besonders Firmen aus Japan, Korea, Singapur und China.
Bekamen Touristen früher nur Visa für maximal eine Woche, so öffnete sich das Land vor einigen Jahren aus wirtschaftlichem Druck und wirbt zunehmend aktiv für den Devisen bringenden Tourismus. Dafür wurden Flughäfen und Straßen auch mit Zwangsarbeitern ausgebaut. Viele Menschenrechtsorganisationen und tourismuskritische Vereinigungen (z.B. Tourism Concern) rufen Touristen jedoch zum Boykott des Landes auf, da diese ihrer Ansicht nach durch Reisen nach Myanmar das Militärregime unterstützten und ihre Devisen nicht bei der Bevölkerung ankämen.
Aus der Bevölkerung zwangsrekrutierte Arbeiter wurden auch beim Großprojekt der umstrittenen Gaspipeline nach Thailand eingesetzt. Wegen mannigfacher Verstöße gegen ihre Regularien erwägt die International Labour Organization den Ausschluss ihres Mitglieds Myanmar. Umweltschäden großen Ausmaßes entstehen durch das Abholzen eines der letzten ursprünglichen Teakholzwälder der Erde zwecks Devisenbeschaffung.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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