Nauru ist zwar völkerrechtlich gesehen unabhängig und ein Völkerrechtssubjekt, die Souveränität wird jedoch von Politologen und Völkerrechtlern in Frage gestellt. Dafür wird das Modell der Suzeränität, in diesem Falle mit Australien als Suzerän, immer mehr herangezogen:
Der Australische Bund als einflussreichste frühere Kolonialmacht nimmt zwar schon seit der Unabhängigkeit Naurus 1968 einige Aufgaben in der nauruischen Außenpolitik und der militärischen Landesverteidigung wahr. Seit aber um die Jahrtausendwende die Phosphatvorkommen zur Neige gingen, wuchs auch der australische Einfluss in der nauruischen Wirtschaft. Die 2001 von Australien eingerichteten Flüchtlingslager bilden zurzeit das einzige Staatseinkommen, über das Nauru verfügt; außerdem ließ die neue Regierung Wirtschaftsexperten aus Australien einfliegen, welche sie bei der Stabilisierung des nauruischen Staatshaushalts unterstützen sollen. Auch die innere Souveränität wurde zuletzt stärker beeinträchtigt: neben Barry Connell, welcher schon seit Jahren Vorsitzender des nauruischen Obersten Gerichts in Melbourne ist, setzte die Regierung zuletzt auch einen Australier als Polizeichef und somit als Hauptverantwortlichen für die innere Sicherheit ein.
Nauru selbst betrachtet sich weiterhin als völkerrechtlich souverän. Namentlich warf UN-Botschafterin Marlene Moses dem Australischen Bund nach Naurus Votum in der IWC-Jahresversammlung im Juni 2005 vor, durch seine Zweifel an diesem Votum untergrabe er die Souveränität der nauruischen Republik. Nauru lehnt bisher auch das Suzeränitätsmodell ab.