Neuseeland  5.1 Besiedlung durch Polynesier
Neuseeland wurde vermutlich zwischen dem 11. und dem 13. Jahrhundert, spätestens aber in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts von Polynesiern entdeckt und in mehreren Einwanderungswellen besiedelt. Die Nachkommen dieser ersten Einwanderer begründeten die Māori-Kultur. Aus der Besiedlung der Chatham-Inseln östlich von Neuseeland ging die Moriori-Kultur hervor. Ob diese Besiedlung eigenständig oder von Neuseeland aus erfolgte, ist umstritten, aber die Gemeinsamkeiten in der Sprache sind beispielsweise eindeutige Anzeichen für eine Besiedlung vom Festland aus. Viele der eingewanderten Māori – vor allem auf der Nordinsel – gaben dem Land den Namen Aotearoa, was meistens als „Land der langen weißen Wolke“ übersetzt wird.
Da sich die ersten Māori, die das Land erreichten, nicht durch Säugetiere ernähren konnten, waren sie zu Beginn Moa-Jäger. Diese flugunfähigen Vögel hatten entfernte Ähnlichkeit mit dem afrikanischen Strauß und waren binnen weniger Jahre ausgerottet. Ebenso gab es wahrscheinlich ab 1700 kein lebendes Exemplar des Haastadlers, des größten neuzeitlichen Greifvogels der Erde, mehr. Die erstmalige Besiedlung des Landes durch die Māori führte so zum Aussterben vieler Tierarten. Später ernährten sich die Māori durch die Kultivierung der Kumara (einer Art Süßkartoffel). Kannibalismus war in Neuseeland – im Gegensatz zu anderen Gebieten des Südpazifiks – nicht üblich.

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