Niederlande  8.1 Allgemeines
Die Niederlande haben ein gut funktionierendes, eher liberales Wirtschaftssystem. Seit den 1980er Jahren, so wird allgemein behauptet, habe die Regierung ihre ökonomischen Eingriffe weitgehend zurückgenommen. Tatsächlich aber erfolgte im Land eine staatlich verordnete Lohnmäßigung. Die Arbeitslosenquote ist relativ niedrig, allerdings gibt es über die Arbeitsunfähigenversicherung eine bedeutende versteckte Arbeitslosigkeit.
Beim produzierenden Gewerbe dominieren Lebensmittel- und chemische Industrie, Erdölraffinerien und die Herstellung von Elektrogeräten. Lange vor seinen europäischen Nachbarn sorgte das Land für einen ausgewogenen Staatshaushalt und bekämpfte erfolgreich die Stagnation im Arbeitsmarkt.
Die moderne und hoch technologisierte Landwirtschaft ist außerordentlich produktiv: neben Getreide-, Gemüse-, Früchte- und Schnittblumenanbau - die Tulpenzüchtung beeinflusste sogar die Geschichte des Landes - gibt es noch Milchviehhaltung in großem Maßstab. Letztere liefert die Grundlage für Käse als wichtiges Exportprodukt.
Die niederländische Landwirtschaft beschäftigt knapp unter 4 % der Arbeitnehmer, trägt jedoch erheblich zum Export bei. Die Niederlande sind nach den USA und Frankreich der weltweit drittgrößte Exporteur landwirtschaftlicher Erzeugnisse.
Als Mitbegründer der Euro-Zone wurde in den Niederlanden für Bankgeschäfte am 1. Januar 1999 die vorherige Währung, der Gulden, durch den Euro ergänzt. Drei Jahre später, am 1. Januar 2002, ersetzen die Euromünzen und -banknoten für die Konsumenten den Gulden als Zahlungsmittel. Auf den Münzen ist ausnahmslos die Königin abgebildet.
Im Vergleich mit dem Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichen die Niederlande einen Index von 126 (EU-25:100) (2005).[3]
Die Niederlande haben mit Deutschland ein Doppelsteuerabkommen.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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