Korea, Dem. Volksrep. (Nordkorea)  10 Wirtschaft
Nordkorea besitzt eine straff zentralisierte Planwirtschaft, die im Rahmen der vorherrschenden Chuch'e-Ideologie (Juche-Ideologie) über Jahrzehnte auf Autarkie ausgerichtet wurde. Alle Hauptindustrien sowie die Landwirtschaft befinden sich in staatlicher Hand. Das Hauptaugenmerk der Pjöngjanger Führung liegt nach wie vor auf der militärisch bedeutsamen Schwerindustrie, zugunsten derer insbesondere die Produktion von Konsumgütern und die Landwirtschaft stark vernachlässigt wird.
Der Verlust der einstigen Handelspartner im Ostblock hat weitgehend zu einem Zusammenbruch der Wirtschaft des Landes geführt. Aufgrund von ausstehenden Krediten in Höhe von ca. 12,9 Mrd. USD werden Bürgschaften nordkoreanischer Banken international nicht anerkannt, was den Außenhandel stark erschwert. Zur Ernährung seiner Bevölkerung ist Nordkorea auf Lebensmittellieferungen ausländischer Hilfsorganisationen angewiesen. Die Unterstützung in Form von Nahrungsmitteln und Öl durch die UNO wurde allerdings beendet, nachdem Nordkorea die Einstellung seines Atomwaffenprogramms verweigerte. Als Folge der nach wie vor angespannten Versorgungssituation unternimmt die Regierung zaghafte Versuche, die Wirtschaft in marktwirtschaftliche Richtung zu reformieren. So ist es jedem Bürger inzwischen erlaubt, in seiner Freizeit eine kleine Landwirtschaft zu betreiben, wodurch sich in manchen Städten auch kleine Märkte bilden. Des weiteren versucht die Regierung, durch Joint-Ventures (siehe auch Pyonghwa Motors) und die Einrichtung von Sonderwirtschaftszonen (siehe auch Verwaltungsregion Sinŭiju) ausländische Investoren ins Land zu locken. Durch diese Maßnahmen in Verbindung mit äußerst geringen Lohnkosten gelang es der Regierung, den Außenhandel, insbesondere mit China und Südkorea, stark zu steigern [18].
Die großen Ausgaben, die zur Aufrechterhaltung seiner aus 1,2 Millionen Soldaten bestehenden Armee notwendig sind, wirken sich äußerst negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung aus. Nordkorea verbraucht ein Drittel seines Bruttonationaleinkommens für sein Militär und liegt damit an der Weltspitze, weit vor den USA und Südkorea (ca. 3 % resp. 1,4 %).
Es gibt Berichte, nach denen das SEK-Trickfilmstudio in Pjöngjang Auftragsarbeiten für westliche Studios übernimmt; es soll unter anderem an den Filmen König der Löwen und Pocahontas mitgearbeitet haben. Weitere Trickfilmstudios übernehmen regelmäßig Auftragsarbeiten für französische und italienische Studios.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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