Korea, Dem. Volksrep. (Nordkorea)  11.3.3 Film
Da ausländische Kinofilme kaum in Nordkorea zu sehen sind (allenfalls einige ausgewählte chinesische und in der Vergangenheit sowjetische Produktionen), kommt der heimischen Filmindustrie besondere Bedeutung zu. Verstärkt wird dies auch dadurch, dass Staatschef Kim Jong-il als ausgesprochener Liebhaber des Kinos gilt. Wie das gesamte Spektrum der Kunst in Nordkorea befasst sich auch der Film ausschließlich mit propagandistischen Themen, sprich der Verherrlichung der beiden Kims, dem Aufbau des Chuch'e-Sozialismus und dem Kampf gegen die „US-amerikanischen Imperialisten“. Ein Film, der auch über die Grenzen des Landes hinaus - zumindest unter Cineasten - einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat, ist Das Blumenmädchen von 1972 (Drehbuch und Regie: Choe Ik-kyu und Pak Hak), der auf dem 18. Internationalen Filmfestival Karlovy Vary mit einem Sonderpreis ausgezeichnet wurde.
Seit 1987 findet, nunmehr alle zwei Jahre, das Internationale Filmfestival von Pjöngjang (ehemals Internationales Pjöngjanger Filmfestival der Blockfreien und anderer Entwicklungsländer) statt. Beim 9. Festival im September 2004 wurde unter anderem der Film Bend It Like Beckham gezeigt. Bei beiden Vorführungen befanden sich je etwa 2000 Nordkoreaner im Kinosaal. Der Film wie auch die anderen internationalen Filme zog viele einheimische Besucher an.[21] Das letzte Filmfestival fand vom 13. bis 22. September 2006 statt. Von den gezeigten 73 Filmen waren neun chinesische, sieben deutsche, sechs ägyptische, fünf russische, vier britische und vier nordkoreanische Produktionen. Den Preis als bester Film erhielt Dennis Gansels Film Napola – Elite für den Führer. Spezialpreise erhielten auch der Eröffnungsfilm Das Wunder von Bern von Sönke Wortmann und Marc Rothemunds Sophie Scholl - Die letzten Tage.[22]

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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