Korea, Dem. Volksrep. (Nordkorea)  5.3.3 Nordkorea zwischen China und der Sowjetunion
Der in den 1950er Jahren aufkeimende Streit zwischen der UdSSR und der Volksrepublik China über die weitere Entwicklung des Kommunismus verkomplizierte die Situation Nordkoreas. Zunächst lavierte man zwischen beiden benachbarten Großmächten. Die Kritik der sowjetischen Führung an Stalin, beginnend mit dem XX. Parteitag der KPdSU 1956, verstand Kim Il-sung als Infragestellung seiner eigenen Position. Ebenso lehnte er das von den Sowjets propagierte Konzept der „friedlichen Koexistenz“ ab. 1962 schlug sich Kim endgültig auf die Seite Mao Zedongs und übernahm von ihm insbesondere das strikte Festhalten an traditionellen Ideen des Kommunismus sowie Konzepte des Personenkults. Ausschlaggebend für den Bruch mit der Sowjetunion war deren Verhalten in der Kubakrise, das die Nordkoreaner als Defätismus verstanden. Die Sowjets kappten daraufhin alle Hilfen für Nordkorea, das neben Albanien einer der engsten Verbündeten Chinas wurde. China, das selbst in den Wirren der Kulturrevolution gefangen war, konnte die UdSSR jedoch als Handelspartner nicht ersetzen. Die Bestrebungen, militärstrategische Unabhängigkeit von den Sowjets zu erreichen, belastete die nordkoreanische Volkswirtschaft zusätzlich, so dass Kim Il-sung ab 1965 wieder auf eine Normalisierung des Verhältnisses zur UdSSR hinarbeitete.

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