Ost-Timor (Timor-Leste)  10.3 Literatur
Der bekannteste Autor der Moderne dürfte wohl der Präsident und ehemalige Freiheitskämpfer Xanana Gusmão sein[19]. Er schrieb zwei Bücher während seines Kampfes für die Unabhängigkeit. Auch als Dichter und Maler ist er tätig. Seine Werke beschreiben Kultur, Werte und Fähigkeiten der osttimoresischen Bevölkerung. Weitere wichtige Schriftsteller sind Luís Cardoso, Fernando Sylvan, Ponte Pedrinha, Jorge Barros Duarte, Crisodio Araujo, Jorge Lauten, Francisco Borja da Costa, Afonso Busa Metan und Fitun Fuik.
Die timoresischen Völker kannten ursprünglich keine Schrift. Dafür existiert eine reiche Tradition an mündlichen Überlieferungen, wie etwa beim Volk der Bunak im Zentrum der Insel. Die Geschichten wurden in wiederkehrenden Reimen und Alliterationen rezitiert. In jedem Dorf brachten die Alten den Jungen die Legenden des Clans bei, aber es gab auch die Lia Na'ain oder Na'Lia (in etwa Herr der Wörter), Barden die stundenlang Verse rezitieren konnten. Meistens wurden Verse aus zwei Zeilen verwendet, bei denen jede Zeile aus zwei Sätzen bestand. Der erste Satz der zweiten Zeile wiederholte dabei in anderen Wörtern den Inhalt des letzten Satzes der ersten Zeile. Die Sprache war reich an Metaphern und Symbolen aus der animistischen Kultur Timors. Die reiche Welt an timoresischen Sagen und Legenden wurde traditionell nur mündlich weitergegeben und erst in moderner Zeit niedergeschrieben.

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