Ost-Timor (Timor-Leste)  6.1 Exekutive
Der Präsident von Osttimor wird alle fünf Jahre gewählt und hat eher symbolische Befugnisse; er besitzt aber ein Vetorecht bei der Gesetzgebung. Ihm steht der Staatsrat beratend zur Seite. Bei den ersten Präsidentenwahlen seit der Unabhängigkeit Osttimors von Indonesien am 20. Mai 2002 setzte sich der bisherige Premierminister und Friedensnobelpreisträger José Ramos-Horta gegen den Parlamentspräsidenten Francisco Guterres (Lu-Olo ) von der dominierenden Partei FRETILIN in einer Stichwahl durch. José Ramos-Horta wurde am 20. Mai 2007 vereidigt und löst damit seinen charismatischen Amtsvorgänger Xanana Gusmão ab. Der frühere Chef von FRETILIN und des Conselho Nacional de Resistência Timorense CNRT, der als Volksheld verehrt wird, hatte schon vor der Präsidentenwahl angekündigt, er wolle nun bei den kommenden Parlamentswahlen am 30. Juni 2007 als Kandidat für das Amt des Premierministers antreten.
Nach den Parlamentswahlen bestimmt der Präsident einen Premierminister, der die Mehrheit einer Partei oder Koalition im Parlament hinter sich hat. Als Kopf der Regierung sitzt er dem Kabinett vor. Erster Premierminister nach der indonesischen Besatzung war bis zu seinem Rücktritt am 26. Juni 2006 Marí Alkatiri von der FRETILIN. Zu seinem Nachfolger wurde am 8. Juli der parteilose bisherige Außenminister José Ramos-Horta ernannt und am 10. Juli vereidigt. Ihm folgte ein Tag vor seiner Vereidigung zum Präsidenten einer der beiden stellvertretenden Premierminister, der Landwirtschaftsminister Estanislau da Silva (FRETILIN). Er wird die Regierung bis zu den regulären Neuwahlen am 30. Juni 2007 führen.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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