Pakistan  5.2 Entstehungsgeschichte Pakistans
Die indische Unabhängigkeitsbewegung nahm 1885 mit der Gründung des Indischen Nationalkongresses Gestalt an. Als Gegenstück zum hinduistisch dominierten Kongress entstand 1906 die Muslimliga (All-India Muslim League). Deren Führer Ali Jinnah mobilisierte die Mehrheit der indischen Muslime für einen eigenen Staat (Zwei-Nationen-Theorie), nachdem in den 1930er Jahren mehrere Versuche, einen Kompromiss mit dem Kongress zu finden, gescheitert waren. Während die westlich orientierte gebildete Mittelschicht, die Großgrundbesitzer, aber auch die Landbevölkerung die Forderung nach der Gründung Pakistans unterstützten, blieb ein Teil der konservativen Religionsgelehrten auf Distanz. Außerdem trat ein großer Teil der Paschtunen für ein ungeteiltes Indien oder für die Eingliederung der Paschtunengebiete (Nordwestprovinz und Stammesgebiete unter Bundesverwaltung) an Afghanistan ein. Dennoch wurde in der 1940 verabschiedeten Lahore-Resolution endgültig die Gründung eines eigenständigen muslimischen Staates in Indien beschlossen.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
GNU-Lizenz für freie Dokumentation