Pakistan  9.5 Energie
2003 deckte Pakistan 63,7 Prozent seines Strombedarfs durch Wärmekraft. Die wichtigsten fossilen Energieträger sind Erdgas, das im eigenen Land gefördert wird, und Erdöl, das hauptsächlich aus Ländern des Nahen Ostens importiert werden muss. Angesichts des schnell wachsenden Energiebedarfs könnte Pakistan in Zukunft auch auf Erdgaseinfuhren angewiesen sein. Das Land zeigt daher reges Interesse an der geplanten Pipeline, die Erdgas aus dem rohstoffreichen Turkmenistan über Afghanistan ins Land bringen soll (Turkmenistan-Afghanistan-Pakistan-Pipeline). Auch eine über pakistanisches Territorium führende Gaspipeline vom Iran nach Indien ist im Gespräch. Die Wasserkraft hatte 2003 einen Anteil von 33,9 Prozent, die Kernkraft von 2,4 Prozent an der Gesamtstromerzeugung[29]. Zu diesem Zeitpunkt war Pakistan das einzige islamische Land der Welt, das über Kernreaktoren verfügte. Das erste Atomkraftwerk nahm 1971 den Betrieb auf, 2000 folgte ein zweites, mit chinesischer Unterstützung errichtetes Kraftwerk. Weitere Atomreaktoren sollen ebenfalls in Zusammenarbeit mit China entstehen. Mit Ausnahme der Wasserkraft spielen erneuerbare Energien wie Windkraft, Sonnenenergie und Biogas bislang kaum eine Rolle. Allerdings gründete die Regierung im Mai 2003 das Alternative Energy Developing Board, mit dessen Hilfe alternative Energien gefördert werden sollen. Bis 2015 sollen sie zehn Prozent des Strombedarfs decken. In ländlichen Regionen ohne elektrischen Strom dient traditionell Brennholz als Hauptenergiequelle.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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