Polen  8.2 Sekundärer Sektor (Industrie)
Der industrielle Sektor spielte seit dem Ende des 19. Jahrhunderts die führende Rolle. Nach 1989 musste er jedoch diese an den Dienstleistungssektor abgeben. Die Industrieproduktion ist aufgrund der Schließung von vielen großen Industriebetrieben in den 1990er Jahren beachtlich geschrumpft. Die bestehenden Betriebe wurden modernisiert und konkurrieren mittlerweile erfolgreich mit den Produzenten aus aller Welt. Die Investitionen im sekundären Sektor waren besonders in den 1990er Jahren sehr hoch, vor allem in der Automobil- und Elektroindustrie. Viele ausländische Unternehmen haben in Polen, wegen der relativ niedrigen Kosten (Löhne, Lohnnebenkosten und Steuern) sowie des hohen Angebots an hochqualifizierten Arbeitskräften (in Polen studieren ca. 2 Mill. Menschen) und nicht zuletzt wegen des großen Absatzmarktes mit fast 40 Mio. Einwohnern immer mehr konsumfähigen Verbrauchern, Produktionsstätten eröffnet.
Die führenden börsennotierten Industrieunternehmen sind PKN Orlen und Lotos (beide Erdölverarbeitung und Tankstellenbetreiber) sowie KGHM (Kupferabbau und -verarbeitung), Kęty (Aluminiumabbau und -verarbeitung), das Pharmazieunternehmen Bioton und das Bauunternehmen Polimex-Mostostal. Daneben gibt es eine Reihe von großen industriellen Staatsunternehmen, die demnächst über ein Going Public privatisiert werden sollen, wie z.B. das Gasunternehmen PGNiG. Einige polnische Industrieunternehmen haben auch in Deutschland investiert und dort Arbeitsplätze geschaffen, allen voran PKN Orlen mit über 500 Tankstellen (Orlen- und Star-Tankstellen).

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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