Portugal  9.2 Portugiesische Küche
Die portugiesische Küche ist mannigfaltig, weil die Portugiesen viele Dinge in ihre Kochtraditionen aufnahmen, die sie auf ihren Entdeckungsfahrten kennenlernten. In jeder Region Portugals gibt es eigene Spezialitäten, mit verschiedenen Fleisch- und Fischsorten oder Meeresfrüchten.
Eine wichtige Rolle in der Portugiesischen Küche spielt der Bacalhau - man kann dies mit der Tradition einer Seefahrernation begründen, ohne das Phänomen dieser Liebe ganz zu verstehen. Die Portugiesen sind nicht nur der weltgrößte Konsument (pro Jahr und Person werden durchschnittlich 7 Kilo ungewässerten und 15 Kilo gewässerten Bacalhau verzehrt), sie kennen auch die originellsten Zubereitungsarten. Er wird roh gegessen, mariniert, gegrillt, gekocht, man verarbeitet ihn in Suppen, Salaten, Vorspeisen (Pastel de Bacalhau), Hauptgerichten und sogar Desserts. So wird gesagt, dass es in Portugal für jeden Tag des Jahres ein Bacalhaurezept (365) gibt - Experten sprechen sogar von mehr als 1001 Rezepte, die von deftiger Hausmannskost bis zu erlesener Haute Cuisine reichen.
Sardinhas Assadas, gegrillte Sardinen sind in ganz Portugal ein wichtiges, traditionelles Essen. Am 13. Juni, dem Feiertag von Antonius von Lissabon des Schutzpatron der Stadt, sind die gegrillten Sardinen ein wichtiger Teil der Feiern. Caldo verde ist eine Grünkohl-Kartoffelsuppe aus einem speziellen portugiesischen Kohl (Couve-galega), die typischerweise mit Broa (Maisbrot) und Chouriço serviert wird. Rissóis de Camarão, kleine fritierte Pasteten mit einer Krabben- oder Muschelnfüllung, sind eine Spezialität der Estremadura, die in ganz Portugal sehr beliebt ist. Pastel de Belém oder Pastel de Nata ist eine Spezialität aus Lissabon (Belém), eine Blätterteigtörtchen mit einer Sahne- und Eierfüllung. Inzwischen fanden die Pasteis de Belém über Macao, das bis 1999 portugiesische Kolonie war, auch eine weitere Verbreitung in China. Weitere Portugiesische Süßspeisen sind Arroz doce (Milchreis), Pudim flam (Karamelpudding) und Mousse au Chocolate. Durchweg sind Desserts in Portugal durch den maurischen Einfluss sehr süß.
Zu den Spezialitäten zählen ferner Caldeirada (eine Fischsuppe), Sopa alentejana (eine Suppe mit Brot, Ei, Koriander, Knoblauch und Olivenöl).
Für seinen Wein ist Portugal bekannt, seit der Römerzeit wird Portugal mit dem Gott des Weines und der Feste, Bacchus/Dionysos, assoziiert. Auch heute gehören einige von Portugals Weinen zu den besten der Welt. Zwei Weinspezialitäten sind der spritzig-moussierende Vinho Verde und der Portwein.

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