Montenegro, Republik  5 Bevölkerung
Die Bevölkerung Montenegros besteht zu 43 Prozent aus Montenegrinern, zu 32 Prozent aus Serben und zu ca. 17 Prozent aus Bosniaken, slawischen Muslimen und Albanern. Die Frage, ob die Montenegriner ein eigenes Volk oder ein Teil des serbischen Volkes sind, ist in der Bevölkerung selbst umstritten; insbesondere serbische Nationalisten halten alle Montenegriner für einen Bestandteil des serbischen Volkes.
Ebenso gibt es bei der größten Minderheit, den vor allem im Norden des Landes (dem montenegrinischen Teil der Raschka bzw. des Sandschak) lebenden Bosniaken und Slawischen Muslimen, unterschiedliche Präferenzen hinsichtlich der Bezeichnung ihrer Nationalität.
Eine weitere Minderheit bilden die Albaner, die vor allem in den Gebieten längs der Grenze zu Albanien und zur serbischen Provinz Kosovo leben. In der Gemeinde Ulcinj (alb. Ulqin) mit 20.290 Einwohner stellen sie die Bevölkerungsmehrheit mit 72 Prozent (Volkszählung 2003).
Zusammensetzung der Bevölkerung nach individueller Präferenz laut Ergebnis der Volkszählung von 2003[1]:
Montenegriner: 267.669 (43,16 %)
Serben: 198.414 (32,00 %)
Bosniaken: 48.184 (7,77 %)
Albaner: 31.163 (5,03%)
Slawische Muslime: 24.625 (3,97 %)
Kroaten: 6.811 (1,10 %)
Roma und Sinti: 2.601 (0,42 %)
andere, keine Nationalität angegeben oder keine Daten: 41.271 (6,56 %)
Des Weiteren befinden sich in Montenegro Heimatvertriebene, die in der Volkszählung nicht berücksichtigt sind, weil sie den Flüchtlingsstatus haben. Aus Bosnien und Herzegowina 8.381 (Serben) und 17.864 aus der serbischen Provinz Kosovo und Metohien (Serben, Albaner, Roma)[2].
Die Amtssprache Montenegros ist laut der aktuellen Verfassung aus dem Jahr 1992 die ijekavische Variante des Serbischen. Artikel 11 des am 11.05.2006 [3] verabschiedeten Minderheitengesetzes erlaubt dagegen die Verwendung von Minderheitensprachen als Amtssprachen nur in Gemeinden, in denen die betreffende Minderheit die Bevölkerungsmehrheit oder einen "bedeutenden Teil der Bevölkerung" stellt, was den montenegrinischen Behörden einen gewissen Spielraum bietet[4]. Das 2002 beschlossene Minderheitengesetz des Staatenbundes Serbien und Montenegro schrieb dagegen vor, dass der Anteil einer Minderheit an der Gesamtbevölkerung einer Gemeinde mindestens 15 % nach der letzten Volkszählung betragen müsse, um ihre Sprache als Amtssprache auf Gemeindeebene anzuerkennen[5]. Die Wirksamkeit des Gesetzes ist nicht verfassungsrechtlich abgesichert und deshalb von den Behörden nicht angewendet. Deshalb fordern albanische Vertreter einen in der neuen Verfassung entsprechenden Verweis, damit das Gesetz in Kraft treten kann. [6]
Sowohl das lateinische als auch das kyrillische Alphabet sind im Gebrauch.
Hinsichtlich des Namens der Sprache gibt es unter der Bevölkerung ebenso wie hinsichtlich der Nationalitätenbezeichnung unterschiedliche Meinungen. In der Volkszählung von 2003 gaben 63,49 Prozent der Bevölkerung Serbisch und 21,96 Prozent Montenegrinisch als ihre Muttersprache an[7].
Die meisten Einwohner Montenegros gehören der orthodoxen Konfession an, die jedoch in miteinander im Streit liegende Kirchen gespalten ist. Auf der einen Seite stehen die zur Serbisch-orthodoxen Kirche gehörigen Bistümer, auf der anderen die 1993 gegründete autokephale und international nicht anerkannte Kirche Montenegros. Neben den Orthodoxen gibt es eine rund 12 Prozent der Bevölkerung umfassende muslimische Minderheit und vor allem in den Küstenstädten einige Tausend Katholiken. Die Angehörigen verschiedener protestantischer Gemeinschaften zählen jeweils weniger als 1.000 Mitglieder.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
GNU-Lizenz für freie Dokumentation