Serbien, Republik  2.4 Enklaven, Exklaven und sonstige Gebiete
Um dem serbischen Kronprinzen Aleksandar II. Karađorđević (dessen Eltern wegen des Zweiten Weltkrieges nach England ins Exil flüchten mussten) die Geburt auf jugoslawischem Territorium zu ermöglichen, erklärte Winston Churchill am 17. Juli 1944 die Suite 212 im Londoner Claridge Hotel für einen Tag zu jugoslawischem Staatsgebiet.
Auf serbischem Staatsgebiet befindet sich eine vier Quadratkilometer kleine bosnische Exklave (Sastavci). Dieses Gebiet wird heute von Serbien verwaltet (Landkreis Priboj), obwohl Bosnien und Herzegowina noch Anspruch darauf erhebt. Die Grenze ist nicht genau definiert.
Der genaue Grenzverlauf zwischen Serbien und Kroatien entlang der Donau ist bis heute ebenfalls umstritten. Aufgrund der Tatsache, dass die Donau in den letzten Jahrhunderten ihren Lauf ständig um einige Kilometer änderte, verlief die Grenze nicht immer in der Mitte des Flusses, sondern entlang von Altarmen der Donau. Zudem entstanden Flussinseln, welche zwar ins serbische Territorium hineinragten, aber zu Kroatien gehörten.
Mit dem Vertrag von Erdut, welcher von Serbien und Kroatien 1995 unterzeichnet wurde, kam Ostslawonien vorübergehend für zwei Jahre unter UN-Verwaltung (siehe UNTAES), später zu Kroatien. Im Vertrag wurde der Grenzverlauf als der Mittellauf der Donau definiert. Danach übernahmen serbische Streitkräfte auch die Kontrolle über umstrittene Donauinseln (darunter die Šarengradska Ada und die Vukovarska Ada). Die Gesamtfläche der umstrittenen Gebiete, welche heute unter serbischer Verwaltung stehen, beträgt 115 km².

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