Serbien, Republik  6.3 Regierungen ab 2003
Im Herbst 2003 brach die bisherige Regierungskoalition unter dem Namen DOS (Demokratische Opposition Serbiens) auseinander, so dass es am 28. Dezember 2003 zu Neuwahlen kam. Mit knapp 28% der Stimmen beziehungsweise etwa 35% der Parlamentssitze wurde die SRS, geleitet von Vojislav Šešelj, gegen den in Den Haag seit 24. Februar 2003 ein Gerichtsverfahren läuft, stärkste Partei, blieb jedoch in der Opposition.
Denn nach etwa zweimonatigen Verhandlungen bildete der demokratische Block eine Minderheitsregierung bestehend aus DSS, G17 Plus, SPO-NS (unter Ausnahme der DS). Zunächst war diese Regierung partiell auf parlamentarische Unterstützung durch Miloševićs SPS angewiesen, was auch als Destabilisierungsfaktor gesehen wurde. Stabilisieren konnte sich die Regierungskoalition Ende September 2005, als die muslimische Sandžak-Partei dem Kabinett beitrat.
Aus den vorgezogenen Parlamentswahlen im Januar 2007 ging das demokratische Lager als Sieger hervor. Die für eine engere Bindung an die Europäische Union eintretenden Parteien erzielten zusammen mehr als 150 der insgesamt 250 Sitze. Stärkste Partei wurde, wie schon 2003, die Serbische Radikale Partei (SRS) mit einem leicht gestiegenen Stimmenanteil. Sie bekam 28,7% der Stimmen, was 81 Parlamentssitzen entspricht. Im Mai 2007 verständigten sich die demokratischen und pro-westlichen Parteien DS, DSS und G17 auf eine Koalitionsregierung unter Ausschluss der Nationalisten, nachdem kurz zuvor der amtierende Vorsitzende der SRS Tomislav Nikolić auch mit den Stimmen der DSS zum Parlamentspräsidenten gewählt wurde. Dieser trat am 13. Mai als Parlamentspräsident zurück.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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