Simbabwe  4.3 Jüngere Geschichte
Die Regierung Simbabwes hat mit einer großen Anzahl wirtschaftlicher Probleme zu kämpfen, die zum überwiegenden Teil auf die Politik der letzten Jahre zurückzuführen sind. Die beim Ende der weißen Herrschaft von großen Teilen der Bevölkerung erwartete Landreform wurde erst jahrelang hinausgezögert, dann chaotisch und gewaltsam durchgeführt. Durch die wilde Enteignung der weißen Farmer wurden die Landarbeiter, ohnehin eine der ärmsten Bevölkerungsgruppen, statt zu Landbesitzern zu Arbeitslosen, so dass sie noch weiter verelendeten. Anhänger der Partei Movement for Democratic Change (MDC) und andere regierungskritische Personenkreise wurden eingeschüchtert. So konnte die Regierung ihren unmittelbaren Einfluss auf die übrige Landbevölkerung wieder verstärken und die Arbeiter dem (politischen) Einfluss der Opposition, vornehmlich des MDC entziehen. Da die Opposition, die sich zwischenzeitlich in der Partei MDC zusammengeschlossen hatte, dennoch weiter an Popularität gewann, hat die Regierung unter Robert Mugabe eine konsequente Diktatur etabliert. So wurden Justiz und Medien gleichgeschaltet, Meinungs- und Versammlungsfreiheit dramatisch eingeschränkt und ein Terrorregime gegen politisch Andersdenkende etabliert. Nach Einschätzung der wenigen zugelassenen unabhängigen Wahlbeobachter waren konsequenterweise sowohl die Ergebnisse der letzten beiden Parlamentswahlen als auch die der Präsidentschaftswahl 2002 in erheblichem Umfang gefälscht. Auch die folgende Zerstörung von ärmeren Stadtvierteln mit hoher MDC-Wählerschaft schlug international Wellen. Die Umstände der Wahl führten noch im selben Jahr zur Suspendierung Simbabwes aus dem Commonwealth. Mugabes Amtszeit läuft eigentlich 2008 aus. Allerdings häufen sich Berichte, dass er diese um zwei Jahre bis 2010 verlängern möchte.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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