St. Lucia  5 Wirtschaft
Obwohl St. Lucia nicht als arm bezeichnet werden kann, ist es doch weitgehend vom Bananenexport abhängig (60 % des Exporteinkommens). Die Ernte dieser Frucht ist sehr stark durch Wirbelstürme gefährdet. Auch ist sie Quelle politischer Spannungen, denn in den vergangenen Jahren protestierten die USA gegen die Strategie der EU, Bananen bevorzugt aus der Karibik zu importieren. Weitere landwirtschaftliche Exportgüter sind Kokosnüsse, Kokosöl und Kakao. Kleidung macht den zweitgrößten Exportfaktor aus und der Freihafen von Vieux Fort hat moderne Leichtindustrien angezogen. Die Bucht Grande Cul de Sac im Süden ist einer der tiefsten Tankerhäfen dieser Region und dient zur Verschiffung von Öl.
Hauptexportmittel sind Bananen, Mehl und Reis, Kokosnüsse, Kokosöl, Kakao und Kleidung. Importiert werden bearbeitete Waren, Maschinen und Nahrungsmittel.
Bruttosozialprodukt 2002 (real GNP): 1.109,09 Mio. EC$ (ca. 342,11 Mio. Euro)
Bruttosozialprodukt 2002 / Einwohner: 10.607,54 EC$ (ca. 3.271 Euro)
Arbeitslosenquote 2001: 18,9 %
Inflationsrate 2002: -0,2 %
Netto-Exporte 2002: -108,83 Mio. EC$
Bananenexport 2002: 48.160 t (82,25 Mio. EC$)
Währung des Landes ist der Ostkaribische Dollar (1 Ostkaribischer Dollar=100Cents ;Währungskürzel: EC$, XCD (ISO-Code). Banknoten sind im Wert von 100, 50, 20, 10 und 5 EC$ im Umlauf; Münzen in den Nennbeträgen 1 EC$ sowie 50, 25, 10, 5, 2 und 1 Cent. US-Dollar werden fast überall angenommen.
Haupthandelspartner des Landes sind Großbritannien, USA und Trinidad und Tobago.
Die Wirtschaft des jungen Staates ist noch ebenso anfällig wie die Bananenmonokulturen auf der Insel. So setzt auch St. Lucia auf den Tourismus, der auf der Insel eine vorzügliche Infrastruktur geschaffen hat: Erstklassige Hotels und ein gutes Straßennetz machen dem Besucher den natürlichen Reichtum der Insel, ihre Naturschönheiten, leicht zugänglich. So gibt es auf St. Lucia den einzigen aktiven Vulkankrater der Erde, in den man mit dem Auto hineinfahren kann. Er gehört zu den beiden Gipfeln der bis auf fast 800 m hochragenden Pitons, den Wahrzeichen St. Lucias. Die unberührte Natur der Bergwälder, die kilometerlangen Sandstrände der Westküste, tropisches Naturerleben für Taucher, Segler und Wanderer sowie die kulinarischen Genüsse französisch-kreolischer Küche machen St. Lucia zum gesuchten Feriengebiet des internationalen Tourismus. Der Jachthafen von Marigot Bay und die von internationalen Hotelketten besetzten Strände von Vieux Fort, Gros Islet oder Cap Estate haben die Idylle St. Lucias noch nicht zerstört: Noch gibt es die kleinen Fischerdörfer, die Leuchttürme, die Spuren legendärer Piratenverstecke, die Ruinen der Forts, den ungeschmälerten Reichtum tropischer Tier-und Pflanzenwelt. Noch ist Soufrière ein Bilderbuchdorf karibischen Lebens, und die Hauptstadt Castries ist trotz schwerer Feuersbrünste 1927 und 1948 immer noch einer der schönsten Antillenhäfen, geprägt von den modernsten Warenhäusern des karibischen Raumes und von den großzügigen Gärten und Baudenkmälern aus viktorianischer Zeit.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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