Sudan  6.2.2 Frauen in Sudan
Neben der Form des Islam, die vom islamischen Regime in Sudan eingeführt wurde und Frauen eine untergeordnete Rolle zuschreibt, gibt es starke kulturelle Strömungen wie den Zar-Kult, in denen Frauen eine wichtig spirituelle Rolle einnehmen und die auch heute noch praktiziert werden. Ende der 40er Jahre formierten sich dann die ersten Frauenvereine in Sudan, aus denen 1951 die Sudanese Women's Union hervorging. Seither ist eine Vielzahl von Frauenorganisationen entstanden, u.a. die New Sudan Women Federation (NSWF) und die Sudan Women’s Voice for Peace (SWVP) und die Women Action Group (WAG), die auch versucht haben, den Friedensprozess in Sudan voranzubringen. [11]
Interessanterweise fällt die Positionierung dieser Organisationen gegenüber der auf der Scharia basierenden Gesetzgebung sehr unterschiedlich aus. Einerseits wird Frauen hier, besonders in der Familiengesetzgebung, eine Männern untergeordnete Rolle und beschränkte Rechte zugeschrieben, andererseits garantiert das Gesetz gleiche Rechte bezüglich Wahlrecht, Arbeitsrecht sowie Bildung und Gesundheit. Eine weitere Aktivität ist der Kampf gegen die weiterhin verbreitete Beschneidung weiblicher Genitalien.[11]
Eine wichtige Institution in Sudan ist außerdem die private Ahfad Universität für Frauen. Diese ist ausschließlich offen für weibliche Studierende, und hat, als eine der wenigen Universitäten im arabischen Raum, neben natur-, sozial- und agrarwissenschaftlichen und medizinischen Fakultäten auch ein Institut für women studies. Hier wird international vernetzt zu Themen wie gender, Feminismus und empowerment geforscht und gelehrt.[11]

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