Südafrika  10 Kultur
Südafrika hat aufgrund der historischen Entwicklung und der ethnischen Vielfalt keine einheitliche Kultur, die Sitten und Gebräuche unterscheiden sich sehr stark je nach Region und Bevölkerungsstruktur. Südafrika wird deshalb heute oft als Regenbogennation bezeichnet, da nur wenige Länder der Welt ebenso unterschiedliche Kulturen aus allen Erdteilen beheimaten.
Von der schwarzen Bevölkerungsmehrheit lebt immer noch ein beträchtlicher Anteil in ärmlichen Verhältnissen in ökonomisch schwachen, ländlichen Gebieten. Besonders von diesen werden heute noch die traditionellen Riten mit Tanz und Musik gepflegt und am Leben gehalten, da mit der zunehmenden Verstädterung und Europäisierung Südafrikas und der ursprünglichen Bevölkerung auch traditionelle Bräuche und Gewohnheiten an Bedeutung verloren.
Die schwarzen Südafrikaner, die in den Städten leben, sprechen nahezu alle zusätzlich zu ihren Muttersprachen auch Englisch oder Afrikaans. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts gibt es noch immer kleine Bevölkerungsgruppen, die Khoisan-Sprachen sprechen. Diese sind zwar keine offiziellen Landessprachen, aber anerkannt als eine der weiteren acht Hauptsprachen. Weiterhin gibt es mehrere kleine Gruppen, die vom Aussterben bedrohte Sprachen sprechen, meist aus der Sprachfamilie der Khoi-San, die um die offizielle Anerkennung ihrer Sprache und ihren Erhalt kämpfen.
Die Lebensgewohnheiten der weißen Bevölkerungsminderheit sind in vielen Belangen ähnlich denen, die auch in Westeuropa, Nordamerika oder Ozeanien zu finden sind. Historische Feindseligkeiten zwischen Afrikaanern und englisch-stämmigen Weißen wurden mittlerweile ausgeräumt und machten den Weg frei für ein friedliches Miteinander dieser beiden Volksgruppen.
Trotz der Diskriminierung während der Zeit der Apartheid fühlen sich die farbigen Bewohner heute näher mit der weißen Kultur als mit der schwarzen südafrikanischen Kultur verbunden. Dies ist besonders bei denjenigen zu beobachten, die Afrikaans als Muttersprache sprechen und die die gleichen oder ähnliche Religionen wie die Weißen haben. Nur eine kleine Minderheit der farbigen Bevölkerung, die auch als Kap-Malaien bekannt sind, sind Moslems.
Asiaten, die hauptsächlich indischer Herkunft sind, pflegen ihr eigenes kulturelles Erbe, ihre Sprachen und Religionen. Die Inder wurden im 18. Jahrhundert an die Südspitze des afrikanischen Kontinents geholt, um zunächst als Arbeiter auf den Zuckerrohrfeldern Natals zu arbeiten. Die meisten sind Hindus oder sunnitische Moslems und sprechen mittlerweile als Muttersprache Englisch, während Sprachen wie Tamil oder Gujarati immer seltener in Südafrika anzutreffen sind.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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