Südafrika  11.2 Fernsehen
Obwohl Südafrika das meistentwickelte Land des afrikanischen Kontinents ist, war das Land eines der Letzten, in denen das Fernsehen eingeführt wurde. Die Gründe hierfür waren die ideologischen Vorstellungen der weißen Minderheitsregierung, die das Fernsehen als Bedrohung für die staatliche Kontrolle der Medien ansah. Es wurde auch als Bedrohung für das Afrikaans und die niederländisch-stämmige Bevölkerung angesehen, die unfairen Wettbewerb gegen die Afrikaans-Presse fürchteten.
Im Jahr 1971, wurde der staatlichen Medienanstalt South African Broadcasting Corporation (SABC), die bis dahin auch das de-facto-Monopol über den Radiofunk hatte, erlaubt, ein Fernsehprogramm auszustrahlen. Die Testsendungen begannen 1975 in den großen Städten und die landesweite Ausstrahlung begann 1976. Zu Anfang war das südafrikanische Fernsehen komplett gebührenfinanziert, was sich mit der Einführung von Fernsehwerbung im Jahr 1978 änderte.
Das Fernsehen ist heute immer noch der am stärksten regulierte Mediensektor in Südafrika und wird (wie auch das Radio) durch die Independent Communications Authority of South Africa (ICASA) reguliert. Senderechte, besonders für das Fernsehen, werden nur von dieser Einrichtung vergeben. Bis heute haben lediglich zwei private Fernsehsender die Erlaubnis zur Programmausstrahlung erhalten. Die Sendelizenzen beinhalten auch Vorgaben über die Gestaltung des Programms, wie beispielsweise den Bildungsanteil, die von den Sendern unbedingt eingehalten werden müssen.
Im Jahr 2005 gibt es nur vier freiempfangbare Fernsehsender in Südafrika, die Kanäle 1, 2 und 3 der SABC und den Sender e.tv. Der einzige Anbieter von Pay-TV und Satellitenfernsehen ist Multichoice mit dem terrestrischen Pay-TV-Sender M-Net und DStv, dem digitalen Satellitenfernsehen mit etwa 50 nationalen und internationalen Kanälen. Das Pay-TV in Südafrika hat mittlerweile mehrere Hunderttausend Abonnenten.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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