Korea, Republik (Südkorea)  10.2 Industrie
Die Industrie trägt fast 35 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei und beschäftigt etwa 20 Prozent aller Arbeitskräfte. In Korea werden vor allem Elektronik wie Computer, Telekommunikationsausrüstungen, Unterhaltungselektronik und Halbleiter hergestellt; daneben Fahrzeuge, Schiffe, Produkte der chemischen Industrie, Stahl und Produkte der Leichtindustrie wie Textilien, Schuhe oder Lebensmittel. In der Produktion von Halbleitern, Flachbildschirmen und Schiffen sind koreanische Unternehmen weltweit führend. Nach wie vor kann die koreanische Industrieproduktion erstaunliche Wachstumsraten vorweisen, für 2005 wird etwa ein Wachstum der Industrieproduktion von über 10 Prozent vorausgesagt.
Charakteristisch für die südkoreanische Wirtschaft ist die dominante Position der Jaebeols, das sind große Konglomerate, die von einem Familienclan kontrolliert werden und Unterstützung von der Regierung erhalten. Die bekanntesten Jaebols sind Hyundai, Samsung, Daewoo, und LG. Sie sind meist sehr stark diversifiziert, auch wenn außerhalb Koreas nur kleine Teile der Jaebols bekannt sind. Samsung beispielsweise ist in Korea auch im Versicherung-, Maschinen-, Großhandels- und Immobiliensektor aktiv. Die Asienkrise hat jedoch auch Schwächen in diesem System aufgezeigt. Im Zuge ihres Reformprogramms zur Bewältigung der Krise hat die Regierung auch Maßnahmen zur Zerschlagung einiger dieser Jaebols getroffen. Ziel war es, die Unternehmen zu zwingen, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren und schwächere Geschäftsbereiche zu veräußern. Daewoo verkaufte so beispielsweise seine Automobilsparte an General Motors.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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