Korea, Republik (Südkorea)  4.1 Religion
Schamanismus ist das ursprüngliche Glaubenssystem Koreas. Er ähnelt in vielen Belangen den schamanischen Bräuchen der benachbarten Länder und basiert auf dem Glauben an Geister, die es zu beruhigen und von denen es Schutz zu erbitten gilt. Der Buddhismus erreichte Korea von Indien aus über China und wurde im Jahre 372 in Goguryeo, 384 in Baekje und 528 in Silla Staatsreligion. Besonders die Zeit, in der Silla beinahe die gesamte koreanische Halbinsel eroberte, kann als Hochzeit des koreanischen Buddhismus angesehen werden. Während der Joseon-Dynastie galt er jedoch als Wurzel der Korruption und wurde unterdrückt. Die Mönche zogen sich meist in die Berge zurück und der Buddhismus verlor deutlich an Macht, auch wenn er nie ganz verschwand. An seine Stelle trat der Konfuzianismus. Weniger eine echte Religion als eine Gesellschaftsordnung, kann er heute als die Philosophie bezeichnet werden, die die koreanische Gesellschaft am stärksten prägt. Da er aber erst seit 1995 als Religion anerkannt wird, gibt es kaum Koreaner, die den Konfuzianismus als ihre Hauptreligion angeben. Dies ist vermutlich der Hauptgrund für die vergleichsweise hohe Konfessionslosigkeit in Südkorea.
Das Christentum erreichte Korea im Jahre 1784 durch Intellektuelle, die mit ihm bei Besuchen in China in Kontakt kamen. Lange Zeit wurde es brutal unterdrückt, bis im Jahre 1882 Religionsfreiheit gewährt wurde. Insbesondere seit den 1960er Jahren erlebte das Christentum einen beispiellosen Aufstieg. Südkorea ist nach den Philippinen, die durch die mehr als 300 Jahre lange Kolonisation durch Spanien mehrheitlich katholisch wurden, das asiatische Land mit den meisten Christen. Etwa 26 % der Südkoreaner bekennen sich zu dieser Religion. In Japan sind es dagegen nur etwa 3 % der Bevölkerung.
46 % der Südkoreaner sind konfessionslos, Buddhisten und Christen stellen jeweils ca. 26 % der Bevölkerung und ein Prozent bekennt sich (offiziell) zur konfuzianischen Religion. Andere Religionen nehmen in der Summe etwa ebenfalls ein Prozent ein. So umfasst die muslimische Minderheit ca. 40.000 Gläubige.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
GNU-Lizenz für freie Dokumentation