Korea, Republik (Südkorea)  5.2 Der Koreakrieg
Am 25. Juni 1950 überschritt die Nordkoreanische Volksarmee die Grenze am 38. Breitengrad und leitete damit den Koreakrieg ein. Der amerikanische Präsident Harry S. Truman hatte bereits wieder einige Truppen nach Südkorea geschickt, die jedoch keinesfalls stark genug waren, die materielle Überlegenheit der nordkoreanischen Truppen über die südkoreanische Armee auszugleichen. Die Hauptstadt Seoul fiel bereits nach drei Tagen, etwa einen Monat später kontrollierten die Nordkoreaner bereits die gesamte koreanische Halbinsel bis auf einen schmalen Streifen um Busan im Süden. Erst hier gelang es den Südkoreanern, die Lage zu stabilisieren.
Mit der Landung bei Incheon Mitte September 1950 gelang es den UN-Truppen, den Vormarsch der Nordkoreaner zu beenden. Am 30. September überschritten die Truppen Südkoreas den 38. Breitengrad, um Korea unter eigener Flagge wiederzuvereinigen. Im November erreichte man erste Abschnitte des Grenzflusses Yalu zu China. Die Chinesen wollten ein vereinigtes Korea unter amerikanischem Einfluss nicht dulden und griffen mit einer zunächst 300.000 Soldaten umfassenden „Freiwilligenarmee” in Nordkorea ein. Die UN-Truppen wurden schließlich bis südlich des 38. Breitengrades zurückgedrängt, wo sich die Situation festigte.
Der Waffenstillstand wurde am 27. Juli 1953 beschlossen, unterzeichnet wurde er von den UN, Nordkorea und China. Der Präsident Südkoreas Syngman Rhee weigerte sich, den Vertrag zu unterzeichnen. Es wurde die Einrichtung einer demilitarisierten Zone etwa entlang des 38. Breitengrades beschlossen. Die demilitarisierte Zone stellt auch heute noch die Grenze zwischen beiden koreanischen Staaten dar. Ein Friedensvertrag wurde bis heute nicht unterzeichnet, obwohl mehrfach die Absicht dazu geäußert wurde.
Die Folgen des Koreakriegs waren dramatisch. Schätzungen über getötete Koreaner belaufen sich auf Zahlen zwischen einer und drei Millionen, weit mehr noch waren vertrieben worden. Die koreanische Infrastruktur lag in Schutt und Asche. Mindestens genauso schlimm waren die psychologischen Folgen. Die Angst vor einer erneuten Invasion beeinträchtigt die Politik beider Staaten bis heute, wenn auch zusehends weniger.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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