Suriname  3 Bevölkerung
Die Republik Suriname ist ethnisch sehr heterogen, was sich auch in Religionszugehörigkeit und den unterschiedlichen Muttersprachen zeigt.
Die größten Gruppen der Bevölkerung sind mit:
27,4 % (135.117 Personen) indischer Herkunft – die sog. Hindustanen –,
17,7 % (87.202 Personen) bezeichnen sich als Kreolen (ehemalige schwarzafrikanische Sklaven, die nie flüchteten und sich teilweise mit anderen Bevölkerungsteilen vermischten),
14,7 % (72.553 Personen) rechnen sich zur Gruppe der so genannten Bosnegers (Businenge) oder Marrons (in den Busch geflohene ehemalige Sklaven). Die beiden größten Gruppen sind die Ndyuka und Saramaccaner,
14,6 % (71.879 Personen) sind Javaner (Gruppe, die zwischen 1890 und 1939 aus Java immigrierte),
12,5 % (61.524 Personen) zählen sich zur gemischten Gruppe.
Daneben gibt es noch kleinere Minderheiten von Chinesen, christlichen Arabern (Syrer, Libanesen), Europäern und indigenen Völkern (Stand: Oktober 2004).
Nach Religionszugehörigkeit:
40,7 % (200.744 Personen) sind Christen (25,2 % Protestanten; hiervon ist mit rund 50.000 Mitgliedern die Evangelische Broedergemeente in Suriname, EBGS die größte evangelische Kirche; 22,8 % Katholiken),
19,9 % (98.240 Personen) der Bevölkerung sind Hindus,
13,5 % (66.307 Personen) Muslime,
5,8 % traditionelle und übrige Religionen
4,4 % Atheisten und
15,7 % unbekannt (Stand: Oktober 2004).
Die Amtssprache ist Niederländisch. Seit 2005 ist Suriname auch Mitglied der Niederländischen Sprachunion (Nederlandse Taalunie). Mehr als 500 Wörter aus dem surinamisch-niederländischen Sprachgebrauch wurden in die neueste Version (2005) des Wörterbuches, des „Grünen Büchleins“ (Groene Boekje), aufgenommen. Nach einer Sprachuntersuchung, die in Verbindung mit dem Eintritt von der Sprachunion in Auftrag gegeben wurde, ist Niederländisch für 60% der Surinamer die Muttersprache. Niederländisch wird gebraucht in der Verwaltung, im Parlament, im Unterricht, im Handel, in den Medien und im täglichen Leben auch als Schriftsprache. Bei der Volkszählung vom August 2004 stellte sich heraus, dass in Suriname insgesamt von 46,6%- und in der Hauptstadt Paramaribo von 66,4% der Haushalte das Niederländische die Umgangssprache ist.
Neben dem Niederländischen sind vor allem die Kreolsprache Sranan-Tongo (ehemals abwertend Taki-Taki genannt), die von fast der gesamten Bevölkerung als Erst- oder Zweitsprache gesprochen wird, die Muttersprachen der verschiedenen Bevölkerungsgruppen sowie Englisch weit verbreitet. Sranan-Tongo, oder kurz Sranan, war ursprünglich die Sprache der so genannten Kreolen, ist heute aber auch die Lingua franca auf der Straße. Weitere Umgangssprachen sind ein dem Hindi ähnlicher Ausgleichsdialekt, das so genannte Sarnami Hindi, Javanisch, die Kreolsprachen Saramaccaans und Aukaans, diverse indigene Sprachen, südliche Dialekte des Chinesischen, der syrische Dialekt des Arabischen sowie Portugiesisch (Juden). Dazu kommt in den letzten Jahren brasilianisches Portugiesisch durch die zahlreich meist illegal eingewanderten brasilianischen Goldsucher.
Mittlerweile weitgehend außer Gebrauch ist die Pidginsprache Ndyuka-Trio Pidgin (nicht zu verwechseln mit Ndyuka, das eine Form des Aukaans ist und oft synonym dazu gebraucht wird).

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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