Syrien  5.3 Baschār al-Assad
Nach dem Tod des syrischen Präsidenten Hafiz al-Assad am 10. Juni 2000 wurde am 10. Juli sein zweitjüngster Sohn Baschar al-Assad nach einer Grundsatzänderung bezüglich des Mindestalters eines Präsidenten mit einer Mehrheit von 97,29 % (offizielles Wahlergebnis) zum nächsten Präsidenten gewählt.
Baschār gilt als liberaler als sein Vater, da er unter anderem in London studierte und auch dort heiratete. Erstes Anzeichen eines neuen politischen Kurses war die Freilassung von 600 politischen Gefangenen im November 2000. Er verfolgt einen Reformkurs, an dessen Umsetzung er von dem alten Kader gehindert wird.
Allgemein erhofft sich die Bevölkerung eine weitere Öffnung des Landes, wie sie von Hafiz al-Assad in den 1990er Jahren begonnen wurde. Unter Baschar wurde unter anderem die Benutzung des Internet erlaubt.
Allerdings kam es im September 2001 erneut zu einer Inhaftierungswelle gegen bekannte Oppositionelle. Im Frühjahr 2004 wurden nach Demonstrationen und Zusammenstößen mit den Sicherheitsdiensten hunderte syrischer Kurden, darunter auch Kinder, verhaftet und getötet. Diese Demonstrationen fanden in Qamishli und Amuda statt, wo die meisten Kurden leben.
Im Februar 2005 wurde in Beirut ein Autobombenanschlag auf Rafiq Hariri verübt, den ehemaligen und langjährigen Regierungschef des Libanon. Da es Hinweise auf Geheimdienst-Aktivitäten gab, wächst in jüngster Vergangenheit der Druck auf Syrien. Insbesondere die USA machen dessen Führung für das Attentat verantwortlich. Doch auch Frankreich fordert von Syrien die volle Souveränität Libanons zurück.
Im Mai 2005 gab Präsident Assad diesen Forderungen teilweise nach.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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