Taiwan  4 Bevölkerung
Heute leben in Taiwan ca. 24 Mio. Menschen. Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Han-Chinesen, davon 15 % Hakkas; hinzu kommen gut 2% Angehörige der Ureinwohner-Völker. Taiwan weist aufgrund seiner kleinen Fläche und des hierfür hohen Gebirgsanteils in seinen Siedlungsgebieten mit mehr als 620 Einwohnern pro Quadratkilometer nach Bangladesch die zweithöchste Einwohnerdichte aller Flächenstaaten der Welt auf. (Der Staat mit der höchsten Bevölkerungsdichte ist der Stadtstaat Monaco.) Die städtische Bevölkerung konzentriert sich in der westlichen Ebene des Landes. Entsprechend hoch ist dort die Verstädterungsrate mit einer zunehmenden Konzentration auf die Agglomeration der Hauptstadt Taipeh im Norden der Insel. Weitere Siedlungsschwerpunkte finden sich um Taichung und Tainan entlang der Westküste bis zur südlichen Hafenstadt und zweitgrößten Metropole Kaoshiung.
Der Großteil der Bevölkerung Taiwans ist chinesischer Abstammung, die in mehreren Migrationswellen vom Festland einwanderte. Die einheimische Bevölkerung in den Ebenen wurde assimiliert, nur in den unzugänglichen Bergregionen konnten die indigenen Völker ihre Eigenständigkeit bis ins frühe 20. Jahrhundert bewahren. Heute werden von der Regierung der Republik China dreizehn Ureinwohner-Völker Taiwans offiziell anerkannt, weitere streben nach Anerkennung (Gesamtzahl 2004: 400.000). Ihre Kulturen sind seit Ende des Zweiten Weltkriegs weitgehend untergegangen, beziehungsweise von der chinesischstämmigen Bevölkerungsmehrheit assimiliert worden. Seit Mitte der neunziger Jahre gibt es Bestrebungen, zumindest die Sprachen der Ureinwohner zu bewahren.
Als Holländer und Spanier im 17. Jahrhundert mit der Kolonisation begannen, lebte bereits eine geringe Zahl chinesischer Siedler auf der Insel, die Bevölkerungsmehrheit stellten jedoch austronesische indigene Völker dar (circa 250.000). Ende des 17. Jahrhunderts bis ins 20. Jahrhundert begann eine massive Zuwanderung von Han-Chinesen aus der chinesischen Provinz Fujian. Im Jahr 1919 wurde die Bevölkerung auf ungefähr 3 Millionen Han-Chinesen, 100.000 Japaner und 120.000 Angehörige indigener Völker geschätzt. Ende des 20. Jahrhunderts hatte sich das Verhältnis von Han-Chinesen zu Angehörigen indigener Völker auf fast 80:1 verschoben; d.h. es leben auf Taiwan ca. 20 Millionen Han-Chinesen und 300.000 Austronesier.
Am Sonne-Mond-See können alte Bräuche, Tänze und Riten der Ureinwohner von Besuchern in zwei nachgebauten Dörfern in einem Völkerkunde-Freilichtmuseum als Touristenprogramm erlebt werden.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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