Tunesien  5 Politisches System
Gemäß der Verfassung von 1959, zuletzt geändert 2002, ist Tunesien eine Präsidialrepublik. Der direkt vom Volk für fünf Jahre gewählte Staatspräsident ist zugleich Oberbefehlshaber der Streitkräfte und ernennt den Ministerpräsidenten. Regionale Gouverneure und lokale Verwalter werden ebenfalls durch die Zentralregierung ernannt; beratende Bürgermeister und städtische Räte werden gewählt. Legislative ist die Nationalversammlung mit für fünf Jahre gewählten 189 Mitgliedern. Bei den Wahlen vom 24. Oktober 2004 entfielen davon 152 Sitze auf den Rassemblement Constitutionnel Democratique (RCD), auf die Mouvement des Democrates Socialistes (MDS) 14, die Parti de l'Unite Populaire (PUP) 11, die Union Democratique Unioniste (UDU) 7, die Mouvement de la Renovation Ettajdid (MR) 3 und die Parti Social-Liberal (PSL) 2 Sitze. Das politische Leben wird fast vollständig vom RCD beherrscht. Er war 25 Jahre lang auch die einzig zugelassene Partei.
Die Justizgewalt ist unabhängig, reagiert aber auf Empfehlungen der Exekutive, besonders in politischen Fällen. Sie orientiert sich am französischen Vorbild, bezieht aber auch islamisches Recht mit ein. Es gibt verschiedene beratende Körperschaften: Staatsrat, Sozial- und Wirtschaftsrat, Konstitutionsrat und den höheren islamischen Rat.

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