Vietnam  4.6 Sozialistische Republik Vietnam
Am 2. Juli 1976 wurden Nord- und Südvietnam unter dem Namen Sozialistische Republik Vietnam wiedervereint. Saigon, die ehemalige Hauptstadt Südvietnams, wurde in Ho-Chi-Minh-Stadt (Thành phố Hồ Chí Minh) umbenannt.
Das im Gefolge des Vietnamkrieges entstandene Terrorregime der Roten Khmer in Kambodscha und vor allem das Ausbreiten von kriegerischen Auseinandersetzungen auf vietnamesisches Gebiet veranlassten Vietnam, in Kambodscha einzumarschieren. Am 7. Januar 1979 eroberten vietnamesische Truppen die kambodschanische Hauptstadt Phnom Penh und errichteten am 8. Januar einen von Vietnam abhängigen „Revolutionären Volksrat“ unter Heng Samrin. Angesichts der moskautreuen Politik der Vietnamesen und der Tatsache, dass die Volksrepublik China die Regierung der Roten Khmer unterstützt hatte, provozierte China daraufhin entlang der Grenze zu Vietnam bewaffnete Auseinandersetzungen, die als Erziehungskrieg bekannt wurden. Während der vier Wochen lang andauernden Kämpfe erlitten beide Seiten hohe Verluste. China zog sich schließlich wieder zurück und gab an, seine Ziele erreicht zu haben. Der Konflikt endete ohne klaren Sieger. Erst 1989 zog Vietnam sich aus Kambodscha zurück.
1983 befanden sich rund 2.000 Militärberater aus der Sowjetunion im Land, die mit militärischen Nutzungsrechten der Luft- und Seestützpunkte (u. a. in Cam Ranh) ausgestattet waren und auch eine Abhörstation betrieben.
1986 führte die Kommunistische Partei Vietnams wirtschaftliche Reformen durch, genannt đổi mới (Erneuerung). Während der neunziger Jahre gab es ein rapides Wirtschaftswachstum, und Vietnam wurde wieder in die internationale Staatengemeinschaft aufgenommen. Diplomatische Beziehungen zur USA wurden 1995 wiederaufgenommen, ein Jahr darauf hoben diese das Handelsembargo gegen Vietnam auf.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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