Weißrussland  8.2.1 Wahlen 2006
In der Zwischenzeit einigten sich die Oppositionsparteien auf Aljaksandr Milinkewitsch als gemeinsamen Kandidaten für die Wahlen 2006. Manche Beobachter hatten vor den Wahlen die Befürchtung, dass seine (aussichtsreiche) Kandidatur mit juristischen Tricks untersagt werden könnte; durch politische Besuche in Russland und EU-Ländern suchte Milinkewitsch sich im Vorfeld abzusichern. Seinen Mitbewerber Aljaksandr Kasulin und Sjarhej Hajdukewitsch wurden nach Ansicht von Beobachtern von vornherein keine reellen Wahlchancen eingeräumt. Die Wahlen wurden begleitet von der Ankündigung des Geheimdienstes gegen Gegner der Regierung mit lebenslanger Haft und sogar Todesstrafen vorzugehen. [3] Von russischer Seite wurden die Wahlen und deren Verlauf nicht kritisiert. Auch in der Beurteilung der Politik Lukaschenkas steht Russland konträr zu EU und USA. Nachdem Lukaschenka bei den Präsidentschaftswahlen am 19. März 2006 laut dem regierungsnahen Institut EKOOM, dem einzigen von den Behörden zugelassenen Meinungsinstitut 80 % der Stimmen geholt haben soll, haben nach Schließung der Wahllokale bis zu 10.000 Menschen auf dem zentralen Oktoberplatz in Minsk gegen den Präsidenten und die Wahlfälschung demonstriert. [4] [5]. Noch in der Wahlnacht gab die Vorsitzende der Wahlkommission, Lydia Jermoschina, das Ergebnis von 82,6 % für Amtsinhaber Aljaksandr Lukaschenka und sechs Prozent für den Oppositionskandidaten Aljaksandr Milinkewitsch bekannt. Das endgültige Wahlergebnis wurde am 25. März 2006 veröffentlicht. [6] Milinkewitsch bezeichnete die Wahl als Farce, sagte, dass die Opposition die Angst besiegt habe und kündigte an, die Wahl nicht anzuerkennen und auch mit internationaler Hilfe eine Annullierung der Wahl anzustreben. [7]

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