Algier  5.2 Religionen
Die Staatsreligion in Algerien ist der sunnitische Islam. Nach offizieller Statistik ist die große Mehrheit der Bevölkerung Anhänger dieser Religion (circa 99 Prozent). Nur eine kleine Minderheit, meist in der Stadt lebende Ausländer, aber auch ein paar Algerier, sind geprägt vom Christen- oder Judentum. Diese winzige Minderheit lebt ihren Glauben jedoch sehr diskret.
Die Römisch-katholische Kirche der Region ist im Erzbistum Algier organisiert. Es wurde am 10. August 1838 als Bistum begründet und bereits am 25. Juli 1866 zum Erzbistum erhoben: Seine Suffraganbistümer sind die Diözesen Constantine und Oran.
Das 54.927 Quadratkilometer große Erzbistum zählte 1970 rund 50.000 Gläubige und 1980 noch 35.000. Heute sind es lediglich noch 1.500 Katholiken, bei einer Bevölkerung von neun Millionen Menschen in dieser Region. Daran sieht man, wie stark die Anzahl der Ordensmitglieder im Erzbistum seit Jahrzehnten abgenommen hat. Der Weggang der französischen Besatzung führte in der Erzdiözese zu einer tiefgreifenden Umstrukturierung, so wie in den anderen Diözesen Algeriens auch.
Im Gefolge des 1992 ausgebrochenen Bürgerkriegs zwischen Regierung und der islamistischen Heilsfront (FIS), die vor Massenmorden unter der eigenen Bevölkerung nicht zurückschreckte, wandten sich viele Menschen dem Christentum zu. Ein seit dem 28. März 2006 in Kraft getretenes Gesetz stellt die Missionierung unter hohe Strafen.[2]

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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