Alma-Ata  10.2 Werny
Bei der Erschließung Zentralasiens errichtete das Russische Reich mehrere Vorposten in der Region, um das Territorium zu sichern. Es war außerdem vertraglich zum Schutz der Kasachen gegen die Dschungaren verpflichtet.
Am 4. Februar 1854 gründete die Truppe unter dem Kommando von Major I. D. Peremyschl'skij die Festung Wernoje („Die Treue“). Bei ihrer Gründung hatte sie gerade einmal 430 Einwohner. Schon nach einem Jahr trafen in Wernoje die ersten kasachischen, etwas später die russischen Umsiedler ein, die auf den Schutz der Armee und die fruchtbaren Böden und Gärten des Almatinka-Tals hofften. Vor den Toren der Festung entstanden die Staniza (Kosakensiedlung) Malaja Almatinskaja und eine Siedlung der turksprachigen Kaufleute. Im Mai 1859 erreichte die Gesamteinwohnerzahl bereits 5.000.
Am 11. April 1867 wurde der Festung und der Bebauung um sie herum das Stadtrecht verliehen. Stadt Werny (die Endung wurde entsprechend der russischen Grammatik geändert), deren Bevölkerung mittlerweile die Zahl von 10.000 übertraf, wurde zur Hauptstadt des Gebietes von Semiretschje (Siebenstromland), welches das heutige Nordost-Kasachstan und Teile Kirgisistans umfasste. Die Stadt war ca. 6 km² groß. In den 70er Jahren gab es dort schon an die 400 Bauten (unter anderem Bierbrauerei, Tabakfabrik, 3 Schulen und eine Berufsschule), sowie zahlreiche Niederlassungen von Handelsfirmen. Außerdem erschien eine Zeitung.
Im Jahre 1887 wurde Werny vom Erdbeben fast zerstört, von 1700 Gebäuden hielt nur eines der Wucht der Stöße stand. Unter Berücksichtigung der seismischen Gefahr wurde die Stadt schnell wiederaufgebaut und so richtete ein weiteres Erdbeben im Jahr 1910 viel weniger Unheil an. Am Vorabend des Ersten Weltkrieges war Werny bereits eine prosperierende Stadt mit 62 Lehranstalten, Fabriken, Banken, Telegraph und sogar einem kleinen Telefonnetz. 1907 wurde die Heilige-Auferstehungskathedrale fertiggestellt, das schönste und mit 45 Metern lange Zeit das größte Gebäude der Stadt (siehe „Sehenswürdigkeiten“). Die Bevölkerung zählte 1909 37.000 Menschen.
Am 2. März 1918 hatte sich in der Stadt die Sowjetmacht etabliert.

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