Alma-Ata  10.3.1 In den 20er und 30er Jahren
Wie sehr viele Städte im ehemaligen Russischen Reich wurde auch Werny von den Kommunisten umbenannt. Zum Glück bekam die Stadt nicht den Namen eines bolschewistischen Führers, wie die Hauptstadt der Kirgisen (Frunse, heute Bischkek). Werny gab man eine slawisierte Form seines früheren Namens. Es wurde nach den zwei Flüsschen, an denen die Festung gebaut wurde – Alma-Ata - umbenannt. Man hat die kasachische Endung -tu bzw. -ty (Attributendung) fälschlich als Wort „Ata“ - Vater, Opa verstanden. So wurde aus der „Äpfelstadt“ der „Vater der Äpfel“. Die Entscheidung wurde am 5. Februar 1921 getroffen. Schon am 2. März 1927 beschlossen das Zentrale Exekutivkomitee und der Rat der Volkskommissare, die Hauptstadt der Kasachischen Autonomen Sowjetrepublik von Qysylorda nach Alma-Ata zu verlegen. Nach 2 Jahren war es soweit. Damals lebte Leo Trotzki für kurze Zeit in Alma-Ata, bevor er von Stalin des Landes verwiesen wurde.
Eine herausragende Rolle bei dem Wandel Alma-Atas zu einer wirklichen Hauptstadt, zur Stadt von Bedeutung, spielte die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Turksib im Jahre 1930. Nun wurde die „Äpfelstadt“ zum wichtigen Verkehrs-, Handels- und bald auch Industrieknotenpunkt. Die Bevölkerung hatte sich innerhalb von drei Jahren (1926 – 29) mehr als verdoppelt! Man entwickelte einen generellen Ausbauplan für Alma-Ata und setzte ihn konsequent um. Theater, Konzerthallen, Regierungsgebäude und Straßenbahnlinien entstanden innerhalb kürzester Zeit.

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