Alma-Ata  9.1 Heilige Auferstehungskathedrale (Sofienkathedrale von Turkestan)
Die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt ist sicher die Heilige Auferstehungskathedrale, der 1907 erbaute Sitz des Bischofs von Turkestan. Die Kathedrale ist im „russischen“ Stil erbaut worden, deren Formen, Ornamente und die helle Farbenfröhlichkeit an die Terem erinnert, die alten russischen Paläste. Dieser Tempel mit seinen Gewölben, Kuppel, dem Glockenturm und einem System von Treppen und Galerien wird häufig mit der Basilius-Kathedrale in Moskau verglichen, der man die Züge des Barock verliehen hat. Doch die Kirche hat noch mehr zu bieten, als mit dem Auge zu sehen ist. Nicht umsonst wurde sie in den russischen Katalog der 100 Weltwunder aufgenommen.
Sie ist ein architektonisches Wunderwerk, das vom Architekten A. P. Senkow geschaffen wurde. Man muss wissen, dass die Stadt Almaty (damals Werny) in einem besonders erdbebengefährdeten Gebiet liegt. Im Jahre 1887 geschah hier ein Erdbeben, das 10 Minuten dauerte und die ganze Stadt in Schutt und Asche legte. Damals merkte man, dass die Bauten aus Holz am wenigsten Schaden davon trugen, und so ist die Kathedrale vollständig aus Holz (genauer gesagt aus dem Tannenholz von Tian-Shan) errichtet worden. Senkow verwendete beim Bau nicht nur die neuesten architektonischen Erkenntnisse der damaligen Zeit, sondern er richtete sich auch nach historischen Vorbildern, wie die in seismisch aktiven Gebieten stehenden japanischen Pagoden. Das Ergebnis war, das die Turkestan-Kathedrale als eines der wenigen Gebäuden die zwei großen Erdbeben von 1910 und 1921 unversehrt überstand. Überraschenderweise ist die Kirche kein einziges Mal in Flammen aufgegangen und bleibt somit eine der wenigen vollständig erhaltenen hölzernen Sakralbauten der Welt und ist dazu zweifellos einer der schönsten.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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