Ankara  3 Geschichte
Ursprünglich eine blühende phrygische Siedlung an der persischen Königsstraße, wurde es Zentrum des keltischen Stammes der Galater, die ca. 230 v. Chr. in Kleinasien siedelten. 189 v. Chr. wurde Ancyra von Cn. Manlius Vulso besetzt, blieb aber unter regionaler Herrschaft. Erst 25 v. Chr. wurde es Hauptstadt der römischen Provinz Galatien. Nachdem es sukzessive von den Römern, Persern, Arabern, den Seldschuken und dem Osmanischen Reich erobert wurde, versank es schließlich in relativer Bedeutungslosigkeit.
Am 23. April 1920, also zu Beginn des türkischen Befreiungskampfes gegen die Besatzungstruppen der Briten, Griechen, Franzosen, Italiener und Armenier wurde hier das neue Parlament eröffnet. Das alte osmanische Parlament stand unter dem Druck der britischen Besatzung und viele seiner Mitglieder wurden nach seiner Auflösung durch die Briten inhaftiert und nach Malta deportiert.
Als die griechischen Besatzungstruppen 1921 bis nach Polatlı ca. 60 km vor Ankara vordrangen und dadurch der noch im Aufbau befindliche türkische Nationalstaat bedroht war, überlegte das Parlament sogar nach Kayseri, etwa 300 km südöstlich von Ankara, umzuziehen.
Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Untergang des Osmanischen Reichs wurde Ankara durch ein Gesetz vom 13. Oktober 1923 von den Republikanern und Befreiungskämpfern unter Kemal Atatürk wegen seiner Lage in Zentralanatolien und in bewusster Abgrenzung zur osmanischen Hauptstadt İstanbul zur Hauptstadt der neu gegründeten türkischen Republik bestimmt.
Am 28. März 1930 erhielt die Hauptstadt die offizielle Bezeichnung Ankara. Diese Namensform wurde zwar von der antiken Namensform Ankyra abgeleitet, es handelt sich jedoch um eine besonders türkisch klingen sollende Kompromißlösung aus dem neugriechischen Angora und dem türkischen Engürije, der gebräuchlichen türkischen Namensform vor 1930. Die neue Namensform klingt sowohl türkisch als auch europäischer als Engürije.

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