Bogota  6.1 Stadtregierung
In Bogotá gewann bei den Kommunalwahlen am 26. Oktober 2003 der Kandidat der linken Sammelbewegung Unabhängiger Demokratischer Pol (Polo Democratico Independiente, PDI), Luis Eduardo Garzón – auch bekannt als Lucho – das Amt des Oberbürgermeisters (Alcalde Mayor) und erhielt somit für vier Jahre den zweitwichtigsten Posten in der kolumbianischen Politik. Gleichzeitig wurden auch die 45 Mitglieder des Stadtrates von Bogotá (Concejo de Bogotá) ebenfalls für vier Jahre gewählt.
Luis Eduardo Garzón ist ein früherer Aktivist der Ölarbeitergewerkschaft und Mitbegründer des PDI. Er erreichte rund 47 Prozent der Stimmen gegenüber etwa 40 Prozent des Journalisten Juan Lozano, der Kandidat des Präsidenten Álvaro Uribe Vélez. Garzón übernahm das Amt am 1. Januar 2004 von seinem Vorgänger Antanas Mockus Sivickas, der von 1995 bis 1996 sowie zwischen 2001 und 2003 Oberbürgermeister von Bogotá war.
Mockus Regierung bestand in den wichtigsten Posten aus Akademikern, nicht aus Politikern. Er schaffte es, die Finanzen der Hauptstadt zu sanieren, indem er Mittel erst dann freigab, wenn sie tatsaechlich bereitgestellt waren. Obwohl viele seiner Methoden unpopulär waren, wie zum Beispiel die Kraftstoffbesteuerung, gewann er die Bürger für sich.
Er reduzierte die Todesfallstatistik zum einen durch das Verbot von pyrotechnischen Mitteln, vor allem aber durch die Einführung seiner populärsten Regelung, die des Sozialprojektes La hora zanahoria. Im Ausland wurde er durch diese Maßnahme, Autofahrer mittels Pantomimen zur Einhaltung der Straßenverkehrsordnung zu erziehen, berühmt. Durch seine erfolgreiche, freiwillige Kampagne zur Einsparung von Wasser bewies er die Effizienz seiner pädagogischen Methoden, angewandt auf die Massen.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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