Bombay  6.4 Bauwerke
Gateway of India
Der beste Ausgangspunkt für eine Besichtigung ist Colaba am südlichen Ende der Halbinsel Mumbai, wo sich die meisten Hotels, Restaurants und bekanntesten Sehenswürdigkeiten befinden, darunter das Gateway of India, 1924 nach Plänen von George Wittet (1878-1926) erbaut.
Das Bauwerk, errichtet zur Erinnerung an den Besuch von König Georg V. (1865-1936) und seiner Frau Maria von Teck (1867-1953) im Jahre 1911, war ursprünglich als feierlicher Landungspunkt für mit P&O-Dampfschiffen ankommende Passagiere gedacht.
Am 28. Februar 1948 verließen von hier aus auch die letzten noch auf indischem Boden verbliebenen Truppen – das First Battalion of the Somerset Light Infantry – an Bord der R.M.S. „Empress of Australia“ das unabhängig gewordene Land.
Fort-Viertel
Nahe befindet sich das Fort-Viertel, wo sich sämtliche Banken und große Geschäfte niedergelassen haben und zahlreiche Gebäude der Raj-Ära stehen. Den Nordrand nimmt der verzierte Sandsteinbau Chhatrapati Shivaji Terminus, der frühere Victoria Terminus ein, einer der meistbenutzten Bahnhöfe der Welt.
Das von 1878 bis 1888 errichtete Bahnhofsgebäude ist ein Beispiel für die Zusammenführung viktorianischer Neogotik mit traditioneller indischer Architektur. Es steht seit 2004 unter dem Schutz der UNESCO und gehört zum Weltkulturerbe der Menschheit. Der Knotenpunkt des innerstädtischen Eisenbahnnetzes, die „Churchgate Station“ liegt vier Kilometer weiter westlich.
Der Hutatma Chowk inmitten des Fort-Geländes, der früher Flora Fountain hieß, ist eine verkehrsreiche Fünf-Straßen-Kreuzung, ein Kreisverkehr. Er wurde zum Gedenken an die Freiheitskämpfer, die im Kampf um die Aufnahme des Bundesstaates Maharashtra in die indische Union ihr Leben ließen, in Hutatma Chowk („Platz der Märtyrer“) umbenannt. Im Mittelpunkt der Kreuzung steht eine Statue der Göttin Flora, 1869 zu Ehren von Gouverneur Sir Bartle Frere (1815-1884) aufgestellt.
Das älteste englische Bauwerk von Mumbai ist die kleine St. Thomas' Cathedral. Die im Jahre 1718 eingeweihte Kirche verbindet klassizistischen und gotischen Stil. Nach einem Zeitungsverleger, der sich für die Unabhängigkeit Indiens einsetzte, wurde der nahe gelegene Horniman Circle, ehemals Elphinstone Circle, benannt. Der Platz ist 1860 auf Veranlassung des früheren Municipal Commissioners Charles Forjett an der Stelle des „Bombay Green“ errichtet worden.
In einem neugotischen, an Oxford angelehnten Stil ist auch die Universität erbaut.
Türme des Schweigens
Auf dem Malabar Hill stehen, durch eine große Mauer und einen dichten Vorhang aus Grünpflanzen umgeben, die sieben parsischen Türme des Schweigens, die Dokhmas. Die Parsen bestatteten ihre Toten, indem sie die Leichen auf hohe, zylinderförmige Behälter legen, damit Geier die Knochen säuberlich vom Fleisch befreien können.
Dieses uralte Bestattungsritual, von dem angenommen wird, dass es noch vor dem 2.500 Jahre alten Glauben entstand, wurde vom Propheten Zarathustra befürwortet, um eine Verschmutzung der vier heiligen Elemente (Luft, Wasser, Erde und - das heiligste von allen - Feuer) zu verhindern.
Elephanta Island
Eine Bootsstunde von Colaba entfernt liegt die ruhige, bewaldete Insel Elephanta. Die einzigen Bewohner sind die einer kleinen Fischersiedlung. Die Insel hieß ursprünglich Gharapuri, die „Stadt der Ghara-Priester“, wurde jedoch im 16. Jahrhundert von den Portugiesen nach dem steinernen Elefanten umbenannt, den sie im Hafen fanden - zu sehen im „Victoria and Albert Museum“ in Bymulla.
Die sich im Höhlentempel befindende „Trimurti“ (dreigesichtige) Shiva-Skulptur ist ein Beispiel hinduistischer Bildhauerkunst. Die Höhlen von Elephanta stehen seit 1987 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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