Buenos Aires  6.2.2 Nahverkehr
Die Straßen in der Stadt sind weitestgehend nach dem Schachbrettmuster angelegt und zumeist Einbahnstraßen. Für die die Jahrhundertfeier der Unabhängigkeit 1916 war es ursprünglich geplant, dieses Straßensystem durch ein System von Diagonalen, wie in La Plata zu ergänzen. Die einzigen realisierten Arbeiten sind die Avenida 9 de Julio – keine Diagonale aber die breiteste Straße der Welt –, sowie die Diagonal Norte und Diagonal Sur die beide an der Plaza de Mayo beginnen.
Buenos Aires verfügt über ein radial von der Stadt wegführendes Autobahnsystem. Die Autobahnen beginnen an der Ringautobahn General Paz. Es gibt eine Autobahn, die bis in das Zentrum der Stadt hineinführt. Diese durchschneidet – auf Betonstelzen gebaut – die komplette Stadt von West nach Ost und bindet unter anderem den internationalen Flughafen Ezeiza an das Zentrum an.
Buenos Aires besitzt mehrere Bahnhöfe. Die drei bedeutendsten befinden sich im Stadtteil Retiro. Daneben gibt es aber noch wichtige Bahnhöfe in den Stadtteilen Constitución und Balvanera (Once). Bei all diesen Bahnhöfen handelt es sich vorrangig um Nahverkehrsbahnhöfe.
Am 1. Dezember 1913 wurde der erste Streckenabschnitt der U-Bahn in Buenos Aires eröffnet. Sie ist damit die älteste U-Bahn Lateinamerikas und die dreizehnte U-Bahn der Welt. Sie verkehrt heute auf einem Netz von fünf Linien mit einer Länge von 42,7 Kilometern. Eine Fahrt mit der "Subte" kostet 0,65Pesos (= 0,16€), mit der das gesamte Netz abgefahren werden kann.
Nachdem die elektrische Straßenbahn schon einmal zwischen dem 22. April 1897 und dem 31. Dezember 1964 in der Stadt im Betrieb war, wurde sie am 27. August 1987 als Premetro wieder eingeführt. Außerdem ist eine Straßenbahnlinie entlang des Puerto Maderos geplant. Gegenwärtig wird ein Netz von 22,4 Kilometern befahren. Trolleybusse verkehrten zwischen dem 4. Juni 1948 und dem 30. April 1966 in Buenos Aires.
Der öffentliche Personennahverkehr wird hauptsächlich mit dieselbetriebenen Bussen bewältigt (Preis ca. 0,80 Peso (= 0,20€)), was neben erheblicher Schadstoff- und Lärmemission zu regelmäßigen Staus führt. Deshalb hat die Stadt beschlossen, die U-Bahn stark auszubauen.
Für den individuellen, öffentlichen Nahverkehr stehen etwa 38.600 Taxis zur Verfügung. Dies entspricht einem Verhältnis von einem Taxi je 71 Einwohnern der Hauptstadt. (Zum Vergleich: New York City hat mit 8.168.388 Einwohnern nur etwa 12.000 Taxis. Dies entspricht einem Verhältnis von einem Taxi je 681 Einwohnern.) Da sie auch für argentinische Verhältnisse recht günstig sind (Startpreis: 2,60 Peso = ca. 0,60€) sind sie durchaus eine Alternative zu Bus oder U-Bahn.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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