Busan  3 Geschichte
Auf der Insel Yeongdo gefundene Scherben und Werkzeuge weisen darauf hin, dass bereits seit 6.000 Jahren Menschen in der Region leben. In der Frühgeschichte der Region waren hier kleine Fischerdörfer angesiedelt. Später gehörte das Gebiet zum Gaya-Königreich, schon damals wurde Handel mit Japan betrieben. Im 14. Jahrhundert plünderten oft japanische Piraten die Küstenstädte Koreas. Als Reaktion wurde eine Festung bei Dangnae errichtet. Im folgenden Jahrhundert begann der Handel zwischen Japan und Korea aufzublühen, reguliert und formalisiert durch einen Vertrag aus dem Jahr 1443. Busan wurde als Hafen für japanische Schiffe geöffnet und eine kleine Gemeinde japanischer Händler ließ sich hier nieder.
Dieses Zusammenleben fand im Jahr 1592 ein abruptes Ende, als der japanische Herrscher Toyotomi Hideyoshi nach der Einigung Japans versuchte, Korea zu erobern. Am 14. April dieses Jahres landete er mit mehr als 200.000 Mann bei Busan und eröffnete damit den heute von den Koreanern Imjinwaeran genannten Krieg. Die Festungen in Busan und Dangnae wurden überrannt und bereits zwanzig Tage später fiel Seoul. Im September des Jahres kam es zu einer bedeutenden Seeschlacht bei Busan, die von Yi Sunsin geführt wurde. Da die folgenden Friedensverhandlungen nicht erfolgreich waren, kam es im Januar 1597 zu einer zweiten Invasion, die später gemeinsam von chinesischen und koreanischen Truppen gestoppt werden konnte. Der Imjinwaeran endete jedoch erst, als die japanischen Truppen nach dem Tode Toyotomi Hideyoshis im August 1598 abzogen. Langsam konnte sich auch der Handel wieder entwickeln.
Kurz nachdem Japan sich der westlichen Welt geöffnet hatte, zwangen sie Korea, dies ebenfalls zu tun. Im Jahr 1875 schickten die Japaner ein Kriegsschiff, welches bei Busan und Ganghwado westlich von Seoul Vorfälle provozierte. Dadurch wurden die Koreaner 1876 gezwungen, durch den Ganghwado-Vertrag die Häfen von Incheon, Wŏnsan und Busan für japanische Händler zu öffnen. Auch andere Nationen begannen, diplomatische und Handelsbeziehungen aufzubauen. Bald wurde die Bedeutung von Busan als Handelspunkt offensichtlich. 1888 wurde eine Telegraphenverbindung nach Seoul fertiggestellt, die mit einem Seekabel nach Nagasaki und damit Japan verbunden wurde.
Busan war noch immer recht klein, als Korea 1910 von Japan besetzt wurde. Die Japaner bauten die Stadt aber deutlich aus. Von 1911 bis 1916 wurde der Osthafen gebaut, ebenso neue Fabriken und Wohngebiete. Der Handel blühte weiter auf. Diese wertvollen Beiträge zur Entwicklung der Stadt gingen aber einher mit der kolonialen Unterdrückung der Koreaner und ihrer Kultur.
Im Koreakrieg war Busan zusammen mit Daegu die einzige wichtige Stadt, die nie von den nordkoreanischen Truppen eingenommen wurde. Südkoreanische und Truppen der Vereinten Nationen hielten den schmalen Streifen der Halbinsel, der heute als Busan Parimeter bekannt ist. Da Seoul schnell erobert wurde, wurde Busan für mehrere Monate temporäre Hauptstadt Südkoreas. Durch Flüchtlinge schwoll die Einwohnerzahl in dieser Zeit vorübergehend auf vier Millionen an.
Während der Olympischen Sommerspielen 1988, die in Seoul ausgetragen wurden, wurden die Segel-Wettbewerbe in Busan veranstaltet. Seit 1996 findet jährlich das Pusan International Film Festival statt. Im Herbst 2002 war Busan Gastgeber der Asienspiele und eine der Städte, in der Spiele der Fußballweltmeisterschaft 2002 ausgetragen wurden.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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