Chicago  6.1 Theater
Chicago hat eine bedeutende Theaterkultur und gilt als Geburtsort des modernen Improvisationstheaters. Die im Jahre 1955 gegründete studentische Schauspielgruppe The Compass erweckte die Prinzipien der Commedia dell'arte zu neuem Leben und führte – inspiriert durch Bertolt Brechts Theatertheorien – nach so genannten Scenarios gesellschaftskritische, satirische Improvisationen auf. Darüber hinaus wurden nach Vorgaben des Publikums kurze Szenen improvisiert.
In der South Michigan Avenue befindet sich das 1889 erbaute Auditorium Theater. Es war von einigen engagierten Chicagoer Bürgern gegründet worden, um mit diesem reichhaltig mit Gold, Mosaiken und Wandgemälden ausgestatteten Gebäude der Stadt zu einem kultivierten Image zu verhelfen.
In der Lincoln Avenue steht das Biograph Theater und Kino. Am 22. Juli 1934 wurde dort John Dillinger von FBI-Agenten umzingelt und erschossen, nachdem seine Geliebte, die legendäre Lady in Red (Ana Cumpanas), ihnen einen Tipp gegeben hatte. Weitere bekannte Theater sind das Court Theater, das Goodman Theater und das Merle Reskin Theater (ehemaliges Blackstone Theater).
Am 30. Dezember 1903 starben bei einem Brand im Iroquois Theater 602 Menschen. Das Unglück führte im ganzen Land zur Einführung strenger Richtlinien bei der Feuerbekämpfung. Das Gebäude wurde ein Jahr später als Colonial Theater wiedereröffnet und 1925 abgerissen. An der Stelle entstand 1926 das Oriental Theater.
The Second City ist eine Theater-Gruppe in Chicago. Sie ist außerhalb Chicagos die bekannteste in der Stadt beheimatete Theater-Gruppe. Zahlreiche ehemalige Mitglieder haben später in der Fernseh-Comedy-Show Saturday Night Live mitgespielt. Bekannte ehemalige Mitglieder sind unter anderem: Alan Alda, Ed Asner, Dan Aykroyd, John Belushi, Bonnie Hunt, Bill Murray und Mike Nichols. Einen landesweiten Ruf hat auch die Steppenwolf Theatre Company, die frühere Gruppe von John Malkovich.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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