Chungking  3.6 Entwicklung der Wohnsituation
Viele Elemente der modernen Stadtplanungspolitik hatten verheerende Folgen für die Bevölkerung und schufen mehr Probleme, als sie lösten. Fast alle historischen Häuser der auf steilen Hügeln erbauten und von ebensolchen umgebenen Bergstadt - wie Chongqing bisweilen von Einheimischen genannt wird - wurden seit 1949 abgerissen. Ihren Platz nahmen anonyme Neubauten aus Beton mit oftmals unzureichender sanitärer Ausstattung und kaum fließend Wasser ein. Überlebt haben nur einige Stätten der Revolution sowie die Gefängnisse, in denen „rote und subversive Elemente“ gefangen gehalten und gefoltert wurden.
In schnellem Tempo werden heute Gebäude abgerissen und neue errichtet. Im Stadtzentrum werden überwiegend moderne Beton- und Glasbauten sowie zahlreiche Bürokomplexe errichtet. Für die ärmeren Bevölkerungsschichten sind die dortigen Wohnungen nicht bezahlbar. Sie werden in die Außenbezirke und Vororte der Stadt verdrängt. Die Luftverschmutzung erreicht unglaubliche Ausmaße, im Winter legt sich der Nebel über die Stadt und in den engen Straßen kommt es im Sommer nur zu einem geringen Luftaustausch. Über Bronchitis, Asthma oder Erschöpfung klagen zahlreiche Bewohner.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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