Cordoba  9.1 Fußball
Die populärste Sportart in Córdoba ist wie in ganz Argentinien Fußball. Es wird außer auf den offiziellen Sportplätzen auf unzählbaren Bolzplätzen und auf der Straße gespielt. Aus Córdoba kam einer der berühmtesten Fußballspieler Argentiniens, Mario Kempes, der in den 1970er Jahren als Profi aktiv war und heute Fußballtrainer ist.
Es gibt vier Profi-Vereine, die jeweils aus verschiedenen Stadtvierteln stammen und somit eine bestimmte sozio-ökonomische Schicht repräsentieren. In der Saison 2006/07 befindet sich einer von ihnen, Club Atlético Belgrano (genannt „Los Piratas“) aus dem Arbeiterviertel Alberdi, in der ersten Liga Primera División. Talleres („Los Tallarines“ oder „El Matador“) aus dem von der Mittelschicht geprägten Barrio Jardín (Gartenviertel) gilt als Erzrivale von Belgrano. Obwohl der Verein zur Zeit nur in der zweiten Liga Nacional B spielt, kann Talleres einen internationalen Erfolg aufwiesen: den Gewinn der südamerikanischen Copa Conmebol 1999. Weiterhin spielt Instituto („La Gloria“) aus dem Viertel Alta Córdoba in dieser Spielklasse. Sowohl Talleres als auch Instituto waren bisher mehrmals erstklassig.
In der dritten Liga, dem Torneo Argentino A, findet sich der etwas weniger bekannte Verein Racing de Nueva Italia („La academia cordobesa“, als Abgrenzung zum bekannteren Racing Club Avellaneda), dessen Fans mit Instituto rivalisieren. Eine Liga tiefer, im Torneo Argentino B, befindet sich mit General Paz Juniors die einzige Profimannschaft der Stadt aus einem Viertel der Oberschicht. Neben diesen landesweit aktiven Vereinen gibt es auch zahlreiche Stadtteilklubs, die nur um die Meisterschaft in der Provinz Córdoba spielen.
Das größte Fußballstadion ist das 1978 zur Weltmeisterschaft erbaute Estadio Córdoba im Parque San Martín, das auch Chateau (wegen des nahen Schlosses und Kulturzentrums Chateau Carreras) oder Olímpico (Olympiastadion) genannt wird, obwohl in ganz Argentinien bisher noch nie olympische Sommerspiele stattgefunden haben. Es hat eine Kapazität von 45.000 Zuschauern. Weitere bedeutende Stadien sind das von Instituto in Alta Córdoba und das von Belgrano (genannt El Gigante) in Alberdi. Die sogenannte Boutique, das Stadion von Talleres in Barrio Jardín wird wegen seiner geringen Kapazität und Sicherheitsmängeln nur zeitweise und zum Training genutzt, Talleres spielt deshalb normalerweise im Estadio Córdoba.
Seit dem 21. Juni 1978 ist Córdoba in Österreich berühmt und in Deutschland berüchtigt: hier wurde bei der Weltmeisterschaft die deutsche Nationalmannschaft von der österreichischen mit 3:2 besiegt. Zwar war dies für den Ausgang der Weltmeisterschaft bedeutungslos, dem österreichischen Fußball brachte es aber einen Schub an Selbstvertrauen. „Córdoba“ wird in Österreich geradezu als Synonym für Erfolg im Fußball verwendet. In Deutschland gilt die Schmach von Córdoba (in Österreich Wunder von Córdoba) dagegen als eine der schlimmsten Niederlagen aller Zeiten.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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