Damaskus  5.3 Bauwerke
Die Altstadt von Damaskus ist seit 1979 UNESCO-Weltkulturerbe. Sie wird von Ost nach West von der Via recta geteilt, die allerdings nicht ganz schnurgerade ist, sondern einen leichten Knick aufweist. Im Nordwesten der Altstadt liegt die Umayyaden-Moschee, das wichtigste Gotteshaus der Stadt. Rund um die Moschee finden sich die berühmten Suqs der Stadt, vor allem der überdachte Suq al-Hamidiya.
Außerdem findet man in der Altstadt viele Hamams. Hierbei ist vor allem das Hamam Nur-ed-Din zu nennen. Sehenswert ist auch der Chan Asad Pascha, eine Karawanserei, die vom osmanischen Gouverneur Asad Pascha al-Azim errichtet wurde, der auch den Azim-Palast, eine weitere Sehenswürdigkeit, erbauen ließ.
Im Nordosten der Altstadt liegt das Jahrhunderte alte Christenviertel Bāb Tūmā hinter dem gleichnamigen „Thomas-Tor“ mit vielen alten Kirchen. Die Ananias-Kirche wurde der Überlieferung nach im Haus des biblischen Ananias errichtet, wo Paulus sein Augenlicht zurückerhielt. Die Kirche liegt rund sechs Meter tief in der Erde und ist eine der ältesten christlichen Sakralbauten. Erwähnenswert ist auch die Kapelle des Heiligen Paulus im Stadttor Bab Kaisan. Nach der Bibel wurde der Apostel dort von seinen Anhängern in einem Korb von der Stadtmauer herabgelassen, damit er vor seinen Verfolgern fliehen konnte.
Die Altstadt von Damaskus hat viele Gassen und ist eng und dicht bebaut. Typisch für die Damaszener Architektur der Altstadt sind Häuser mit einem Innenhof, zu dem sich alle Fenster und Türen hin öffnen. Um den, in den meisten Fällen vorhandenen Springbrunnen, stehen Zitronen- und Bitteorangenbäume. Südlich der Stadt befindet sich die Sayyida-Zainab-Moschee; Sayyida Zainab war die Enkeltochter Mohammeds und ist hier beerdigt. Für schiitische Muslime ist die in iranischer Tradition erbaute und prunkvolle Moschee eine wichtige Pilgerstätte.
Die Damaskus Zitadelle ist eine fast komplett erhaltene ayyubidische Festung in der syrischen Hauptstadt. Eine Besonderheit der Verteidigungstechnik stellt das ayyubidische Nordtor dar. Es verfügte über zwei gegenüberliegende Außentore, die in die Torhalle führten. Durch ein im rechten Winkel von den Außentoren gelegenen zweites Tor und das dritte, alte seldschukische Tor gelangte man in die Zitadelle. An die Torhalle schloss sich ein Saalbau an. Dieser diente als Aufmarschraum für militärische Abteilungen zur Durchführung von Ausfällen bei einer Belagerung. Die Einheit von Torhalle und Saalbau ist im Burgenbau der Region eine typologische Besonderheit. Das Osttor verfügt über eine ähnliche, wenn auch kleinere Einrichtung.

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