Djakarta  6.2.2 Nahverkehr
Die Straßen in Jakarta sind in teilweise schlechtem Zustand und in der Stadt existiert kein leistungsfähiges öffentliches Verkehrssystem mit hoher Kapazität, wie eine U-Bahn, Stadtbahn oder Straßenbahn, das die Straße entlasten würde. 2004 wurde ein Einschienenbahn-System von 27 Kilometern Länge in die Diskussion gebracht. Der öffentliche Nahverkehr wird (abgesehen von den wenigen Regionalbahnen, die zum Teil als Hochbahn verkehren) von dieselgetriebenen Omnibussen bewältigt, die sich die Fahrspuren mit dem Individualverkehr teilen.
Ende des Jahres 2004 wurde zusätzlich als separates Bussystem der „TransJakarta“ mit bisher 3 zentralen Linien eingeführt. Für dieses „Metrobus“-System wurde (außer in Kreuzungsbereichen) jeweils eine Fahrspur baulich abgetrennt und feste Haltestationen eingerichtet. Die klimatisierten Busse sind so konzipiert, dass Ein- und Ausstiege nur an den vorgesehenen Haltestellen möglich sind. Die Einstiege befinden sich in über einem Meter Höhe.
Durch die starke Belastung der Straßen mit Autos und Mopeds kommt es zum täglichen Stau, der nicht nur die Fortbewegung erschwert und zu erhöhter Luftverschmutzung durch Abgase führt, sondern auch andere Probleme verschärft: so kann in der Hauptstadt der Müll schon deshalb nicht effizient entsorgt werden, weil die Müllfahrzeuge die meiste Zeit im Stau stehen. Die Staubildung wird in Jakarta auch durch die fehlende Verkehrsmoral, insbesondere der öffentlichen Busse und Mofas gesteigert.
Die kleineren Busse lassen ihre Fahrgäste an allen Stellen ein- und aussteigen. Dazu werden alle Fahrbahnränder, aber auch die Mitte der Fahrbahn genutzt. Fahrzeuge nutzen nicht die vorgesehenen Fahrstreifen, wechseln häufig ohne Ankündigung die Fahrspuren, halten keinen Seiten- und Sicherheitsabstand, biegen über mehrere Fahrspuren ab. Unfälle sind keine Seltenheit. Eine Unfallregulierung findet meist nicht statt.
Die erste Pferdestraßenbahn in Jakarta eröffnete 1869 ihren Betrieb und die erste Dampfstraßenbahn 1881. Ab 10. April 1899 wurde das Straßenbahnnetz elektrifiziert und der Verkehr im Jahre 1962 eingestellt. Eine Möglichkeit der Fortbewegung ist zusätzlich die Nutzung der vielzählig vorhandenen Taxis. Außer bei Regen sind Taxis ausreichend vorhanden. Es ist ausdrücklich auf das Benutzen des Taxameters wert zu legen. Betrugsversuche sind bei vielen Taxiunternehmen die Regel. Man sollte die etwas teureren, klimatisierten Taxis der Blue- und Silver Bird-Firmen nutzen.
Fußgänger haben in Jakarta keine Chance. Gehwege fehlen beziehungsweise sind in einem sehr schlechten Zustand. Fußgängerüberwege sind so gut wie nicht vorhanden. Die vorhandenen Fußgängerbrücken sind für Bettler, Kleinhändler und Taschendiebe beliebte Treffpunkte.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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