Düsseldorf  3.3.2 jüdisch
Die jüdische Gemeinde Düsseldorf ist mit ca. 7.400 Mitgliedern die drittgrößte in Deutschland. Ihre neue Synagoge wurde 1958 gebaut und liegt auf der Zietenstraße im Stadtteil Golzheim. Sie wird rund um die Uhr von der Polizei bewacht. Die alte Synagoge stand auf der Kasernenstraße in der Carlstadt auf dem heutigen Grundstück des Handelsblattverlages. Sie ist den Novemberpogromen 1938 zum Opfer gefallen.
Die Gemeinde als Körperschaft des öffentlichen Rechts ist gemäß ihrer Satzung eine Einheitsgemeinde. Das bedeutet, dass alle religiösen Richtungen respektiert werden. Die Gottesdienste entsprechen dem orthodoxen Ritus. Rabbiner ist Julien-Chaim Soussan, einer der jüngsten Gemeinderabbiner in Deutschland. 90% der Gemeindemitglieder stammen aus der ehemaligen Sowjetunion. Zur Gemeinde gehören u. a. ein Kindergarten und eine Grundschule, die Yitzhak-Rabin-Schule. Sie ist eine staatlich anerkannte Grundschule und eine jüdische Konfessionsschule, die für die koschere Ernährung der Kinder sorgt. Kürzlich stellte sich in einer landesweiten Vergleichsarbeit heraus, dass die Schule zu den 25 besten Grundschulen des Landes NRW gehört. Die Gemeinde verfügt auch über einen Sportverein (Makkabi), ein Jugendzentrum und einen Friedhof.
Am 27. Juli 2000 gab es einen Sprengstoffanschlag am S-Bahnhof Düsseldorf-Wehrhahn, bei dem 10 Menschen verletzt wurden. Da sechs von ihnen jüdischen Glaubens waren, ist ein antisemitisches Motiv nicht auszuschließen. Am 2. Oktober 2001 gab es einen Brandanschlag auf die Düsseldorfer Synagoge, der rechtzeitig gelöscht werden konnte und so Schlimmeres verhindert werden konnte. Daraufhin gab es den von Ex-Bundeskanzler Schröder geforderten Aufstand der Anständigen.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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