Hongkong  7.1 Stadtverkehr
Hongkong sieht sich als Verkehrsknoten für den Süden Chinas und hat deshalb eine hervorragende Straßenverkehrs-Infrastruktur, von der sich die Sonderverwaltungszone einen strategischen Wettbewerbsvorteil erhofft. Für die Einwohner ist deshalb der Bus eines der wichtigsten Transportmittel. Tausende Doppel- und viele Einzelstockbusse befahren unzählige Linien, die auch den letzten Winkel des Territoriums anbinden. Die Verbindungen sind meist effizient und günstig, für Besucher allerdings ist die hohe Anzahl und unübersichtliche Beschilderung der Buslinien eher abschreckend. Neben den Doppeldeckern werden kurze Linien von Minibussen (eigentlich Sammeltaxen) abgedeckt, deren Fahrtziel häufig nur auf chinesisch angeschrieben ist. Diese haben außer ihren Endhaltestellen keine festgelegten Stationen sondern halten überall auf Handzeichen oder Wunsch der Fahrgäste hin. Fünfsitzige Taxen gibt es ebenfalls in einer großen Anzahl und die Preise sind verglichen mit deutschen Standards sehr günstig.
Die am 1. Oktober 1979 eröffnete Hongkonger U-Bahn heißt MTR (Mass Transit Railway), sie verkehrt auf einem 43,2 Kilometer langen Netz mit fünf Linien und verbindet die dichtest besiedelten Gebiete miteinander. Von allen Verkehrsmitteln befördert die U-Bahn mit Abstand die meisten Fahrgäste. Sie ist wegen ihrer guten Klimatisierung, Sauberkeit, günstigen Fahrpreisen und vor allem wegen ihrer hohen Geschwindigkeit sehr beliebt; ungeachtet des täglich kollabierenden Straßenverkehrs verkehrt sie je nach Tageszeit alle 2 bis 4 Minuten. Die Island Line durchquert die Insel Hongkong von West nach Ost, die Tsuen Wan Line führt von der Insel Hongkong zu den Wohnvierteln im Hinterland von Kowloon und die Kwun Tong Line verbindet den südlichsten Teil von Kowloon Yau ma Tei mit dem Osten von Kowloon und endet im Anschluss an die Tseung Kwan O Line. Neben der MTR gibt es den Airport Express, der parallel zur Tung Chung Line verläuft und Hongkong und Kowloon mit dem neuen Flughafen Chek Lap Kok, welcher nach der Stilllegung des alten Kai Tak wegen seiner ungünstigen Lage, in Betrieb genommen wurde, verbindet. Ein weiteres Verkehrsmittel ist die KCR, die als KCR East von Tsim Sha Tsui am Südzipfel von Kowloon in Richtung Norden führt und deren letzte Station die Grenze zu Shenzhen darstellt, eine Zweigbahn bindet seit Ende Dezember 2004 Ma On Shan und wichtige Gebiete von Sha Tin an. Eine weitere KCR-Linie verbindet Mei Foo und Tuen Mun als West Rail.
Die Hong Kong Tramways im nördlichen Teil von Hong Kong Island ist eine Straßenbahn, die seit 30. Juli 1904 über die gleichen Gleise rumpelt und irgendwie überhaupt nicht in das High-Tech-Bild Hongkongs passen will. Die auf einem 23,8 Kilometer langen Netz fahrende Tram auf der Insel Hongkong, wo sie nicht nur bei Touristen beliebt ist - die Fahrscheine sind sehr billig - gewährt bei der Fahrt interessante Ausblicke auf das Treiben in den Straßen. Rein touristischen Zwecken hingegen dient die Peak Tram, eine Standseilbahn auf den Victoria Peak.
Eine weitaus schnellere und modernere mit Klimaanlage ausgestattete Straßenbahn verkehrt seit 17. September 1988 zwischen den Städten Tuen Mun und Yuen Long im Westen der New Territories. Die von der Kowloon-Canton Railway betriebene KCR Light Rail fährt auf einem 31,7 Kilometer langen Netz, ist jedoch auf Teilabschnitten relativ langsam.
Fähren bedienen die vorgelagerten Inseln, daneben gibt es uralte Schiffe der Star-Ferry-Gesellschaft, die einen Personentransport zwischen Kowloon und der Insel Hongkong aufrechterhalten. Da der Hafen, der zwischen Kowloon und Hongkong liegt, mittlerweile von mehreren Tunneln gequert wird, haben die Fähren ihre früher enorme Bedeutung verloren, sie sind vor allem für jene interessant, die sparen möchten (die Fährfahrscheine sind sehr billig ca. 0,20 Euro je Fahrt) und auch für Touristen, die von der Skyline Hongkongs Fotos machen wollen.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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