Lissabon  12.1.2 Haus Avis
Johann von Avis führte die Aufständischen gegen den kastilischen Johann 1385 zur entscheidenden Schlacht von Aljubarrota und die Cortes proklamierte Johann von Avis zum neuen König Johann I.. Er regierte selbst bis 1433. Johann I. gilt als einer der größten portugiesischen Könige. 1386 schloss Portugal mit England eine Allianz, die bis in das 19. Jahrhundert bestand. Johann wurde Stammvater der portugiesischen Königsdynastien des Hauses Avis, das Portugal bis 1580 regierte und auf seinen Sohn Johann führt sich das Haus Braganza zurück, das Portugal von 1640 bis 1853 regierte. Mit dessen Sohn Heinrich dem Seefahrer begann für Portugal das Zeitalter der Entdeckungen. Johanns Nachfolger war Eduard (1433 - 1438), der die Expeditionen seines jüngeren Bruders Heinrich des Seefahrers nachdrücklich fördert. Eduard war hochgebildet und gint als der Philosophen-König in die portugiesische Geschichte ein. Johann I. hatte sich Unterstützung des Adels im Kampf gegen Kastilien gesichert. Eduard versuchte zumindest einen Teil für die Krone zurückzugewinnen, gerät darum in Konflikt mit dem Landadel. Ein Krieg gegen die Mauren scheitert 1437. Der König starb bereits 1438 an der Pest, und sein Bruder verblieb in maurischer Gefangenschaft. Der Sohn und Thronerbe König Alfons V. (1438 – 1481) bestieg minderjährig den Thron. Die Regentschaft fiel zunächst an die Königswitwe Eleonore. Diese wurde aber nach einem Jahr von Peter, dem Herzog von Coimbra verdrängt, einem jüngeren Bruder Eduards. Seine Regentschaft entsprach nicht den testamentarischen Bestimmungen. Trotzdem gelingt es Peter, sie von den Cortes absegnen zu lassen. Auch nachdem Alfons 1446 für volljährig erklärt ist, vermählt der Herzog seine Tochter mit dem jungen König. Der König verbündet sich daraufhin mit dem Herzog von Braganza, der den Adels gegen den Prinzregenten Peter anführt. Auch seine Mutter unterstützt den jungen König und bringt ihm die Unterstützung Aragoniens ein. So geling es Alfons V., seinen Gegner in der Schlacht von Alfarrobeira 1449 zu besiegen, in der Herzog Peter fällt.
Alfonso V. ist danach unbestrittener Herrscher des Landes. Allerdings muss er diesen Sieg durch eine Stärkung des Adels bezahlen, repräsentiert besonders durch den Herzog von Braganza. Alfons weitere Regierung ist von dem Versuch geprägt, den verlorenen Einfluss zurückzugewinnen. 1451 gelingt es ihm, seine Schwester Leonore mit dem römisch-deutschen König Friedrich III., aus dem Hause Habsburg zu verheiraten. Nach dem Tode Alfons V. kommt 1481 dessen Sohn, König Johann II. (Dom João II.), der Strenge oder der Vollkommene, an die Macht. Diesem gelingt es, die Königsmacht gegen den Adel wiederherzustellen. Johann II. zieht große Ländereien zu Gunsten der Krone ein, die sich endgültig als vorherrschende Macht im Lande etabliert. Nach seinem Tode 1495 wurde der Herzog von Viseu und Beja als Manuel I. König Portugals. Ihm folgte 1521 Johann III. als erster König aus dem Hause Avis. Er regierte bis 1557. Sebastian I. war beim Tod seines Großvaters 3 Jahre alt, seine Großmutter Katharina und der Erzbischoff von Lissabon, sein Großonkel Heinrich I. (Portugal), - vertraten ihn 12 Jahre und Sebastian I. übernahm 1568 das Amt bis zu seinem Tode 1578. Beim Tod seines Großvaters, des Königs, ist Sebastian drei Jahre alt; der Vater und Erbprinz Johann war kurz zuvor gestorben. Die Regentschaft fällt zunächst an seine Großmutter Katharina, der Witwe von Johann III. und Schwester von Karl V.. Die Regentschaft übernimmt danach Kardinal Heinrich I., Erzbischof von Lissabon, ein Bruder von Johann III. und somit Großonkel des Königs Sebastian. 1568 übernimmt Sebastian als 15-jähriger persönlich die Regierung. Sein Ziel ist es, für Portugal ein großes nordafrikanisches Reich zu erobern. Ein Thronnachfolgestreit im Sultanat von Fes scheint eine günstige Gelegenheit zu bieten. Sebastian versammelt eine Armee von 18.000 Mann und marschiert in Marokkos ein. Die Schlacht von Alcazarquivir in Marokko wird zur Katastrophe für die Portugiesen. Das Heer des Sultans Muley Abd-el Melik schlägt die Portugiesen vernichtend.
Sebastian fällt kinderlos. Deshalb übernimmt der vormalige Regent, Kardinal Heinrich, als letztes männliches Mitglied des Hauses Avís, selbst den Thron. Als Kardinal Heinrich nach zwei Jahren kinderlos stirbt, stirbt mit ihm die Dynastie der Avís aus.
Auch Heinrich I. beschäftigte sich intensiv mit der Frage der Thronnachfolge. Nach langem Zögern entschließt er sich, den spanischen König Philipp II. zum Thronerben einzusetzen.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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