Lodsch  5.2 Museen
Das Museum für Kinematografie am Plac Zwycięstwa Nr. 1 befindet sich in einem ehemaligen Palast von Scheibler. Im Museum befinden sich verschiedene historische Fotoapparate, unterschiedliche historische Bildbetrachtungs- und -vorführapparate, Filmposter vor allem von polnischen Filmen, zum Teil aus den 1920er und 1930er Jahren. Das Museum eröffnete 1986.
Das Zentrale Textilmuseum (Centralne Muzeum Włókiennictwa) befindet sich in der Piotrkowska Nr. 282 in der sogenannten Weißen Fabrik von Ludwig Geyer. Es enthält alle Aspekte der Textilproduktion bis zu den Produkten. Die Ausstellungsfläche umfasst etwa 5.000 m². Das Museum ist in mehrere Abteilungen unterteilt; für Wandteppiche, industrielle Textilien, Volkstextilien, Mode, Technik, Ausstellungsorganisation, Bücherei und Archiv und den Bildungsbereich. Letzterer hat die Aufgabe, vor allem Kindern und Jugendlichen die Entwicklung der Textilindustrie insbesondere in Łódź näherzubringen. Die Anfänge des Museums liegen im Jahr 1952, als Krystyna Kondratiukowa eine Sammlung im Kunstmuseum begann. Auf Grund der schnell anwachsenden Größe wurde es 1960 als eigenständiges „Museum der Textilgeschichte“ und 1975 als Zentrales Textilmuseum geführt mit Kondratiukowa als Direktorin.[8]
Das Museum für Archäologie und Ethnografie befindet sich am Plac Wolności Nr. 14 und verfügt über etwa 218.000 Exponate. Die Sammlung begann bereits mit der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens 1918. Allerdings zu diesem Zeitpunkt noch unter dem Dach eines allumfassenden Stadtmuseums. Durch die ständige Ausweitung der Sammlung wurde am 1. Januar 1931 das Museum für Ethnografie gegründet und erster Direktor wurde Jan Manugiewicz. 1932 bis 1934 gab das Museum die Wiadomości Ludoznawcze (Volkskundliche Nachrichten) heraus. Auch vergrößerten Exponate aus Afrika, Asien sowie Südamerika die Sammlung, welche bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1.460 Teile umfasste, weiterhin gab es durch die Sammlung in unterschiedlichen Städten 9.600 weitere Exponate. Nach Ende des Krieges waren die Exponate zum Teil im Museum für Ethnografie und zum anderen im Prähistorischen Museum untergebracht. Ab dem 1. Januar 1956 wurden dann beide Sammlungen in einem Museum zusammengeführt.[9]
Das historische Museum der Stadt befindet sich in der Ogrodowa-Straße Nr. 15, dem ehemaligen Palast der Poznańskis. Es zeigt die Geschichte der Stadt in verschiedenen Dauerausstellungen, welche durch weitere befristete Ausstellungen ergänzt werden. Dauerausstellungen zeigen unter anderem das Zusammenleben der drei Kulturkreise Juden, Polen und Deutschen, das Leben Izrael Poznańskis und das Schaffen der Künstler der Stadt. Das Museum für Sport und Touristik ist eine Zweigstelle des historischen Museums und befindet sich in der Ks.-Skorupka-Str. 21. Das Museum wurde 1982 eröffnet und enthält Sammlungen von olympischen Medaillen, Abzeichen, Pokalen. Die Dauerausstellung des Museums ist die Geschichte des Sport und des Tourismus in Łódź.[10]
Das Kunstmuseum befindet sich in der in Więckowski-Str. 36. Es beinhaltet Sammlungen moderner Kunst, polnischer Kunst vom 17. bis 19. Jahrhundert und Handarbeiten. Die moderne Kunst stellt dabei den wichtigsten und wertvollsten Teil dar, welcher bereits seit 1929 gesammelt wurde und heute aus über 10.000 Exponaten besteht. Die erste öffentliche Ausstellung war am 15. Februar 1931 und bestand damals aus 111 Kunstwerken.
Die Residenz Księży Młyn (dt. Mühle Pfaffendorf) befindet sich in der Przędzalniana-Straße 72, dem ehemaligen Palast Eduard Herbsts, und gehört zum Kunstmuseum. Das Museum besteht aus dem Wohnhaus, einem Wintergarten und kleineren Gebäuden, in welchen das Leben der ehemaligen Fabrikbesitzer gezeigt wird. Zu sehen sind unter anderem der Ball-, Essens- und Gästeraum, das Ankleide- sowie das Jagdzimmer. Das Gebäude wurde 1875 im Stil der Neorenaissance errichtet. Das Kunstmuseum erhielt 1976 das Gelände, es konnte allerdings erst 1990 nach Renovierung als Museum eröffnet werden. Im selben Jahr wurde die Residenz durch die Europa-Nostra-Vereinigung für Kulturgüter ausgezeichnet.[11]
Das Museum des Unabhängigkeitskampfes (Muzeum Tradycji Niepodległościowych) liegt in der Gdańska-Str. 13 sowie in der Zgierska-Str. 147, widmet sich dem Widerstandskampf der Polen und besitzt etwa 45.000 Exponate. Als Dauerausstellung wird die Geschichte des politischen Gefängnisses Łodzinskaja Tiurma, welches 1885 eröffnet und 1954 geschlossen wurde, beleuchtet. Die zweite Dauerausstellung zeigt den Widerstandskampf der Polen während des Zweiten Weltkrieges. Weitere befristete Ausstellungen beleuchten bestimmte Zeitepochen genauer. Eröffnet wurde das Museum 1958.[12]
Das Museum für künstlerische Bücher (Muzeum Książki Artystycznej) befindet sich in der Tymieniecki-Str. 24. In dem Museum gibt es eine Dauerausstellung von Büchern der Correspondance des Arts Künstler. Diese Künstler veröffentlichten 1980 die ersten Bücher und eröffneten am 1. Oktober 1993 dann das Museum in der Villa von Henryk Grohmann. Errichtet wurde die Villa 1892 nach Plänen von Majewski im Stil der Renaissance. Im Moment ist das Museum auf Grund mangelnder Unterstützung durch die Stadt und entsprechenden finanziellen Problemen von der Schließung bedroht.[13]

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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